Lange wollte der mehrfach verurteilte Straßenkünstler seine Motive nicht verkaufen. Jetzt kommen 13 Bilder von ihm unter den Hammer.
Hamburg. Er sei gegen Kommerzialisierung, ließ Graffiti-Sprüher Walter F. alias "Oz" mehrfach über seinen Anwalt mitteilen, als es um Anfragen ging, ob man seine Werke kaufen könne. Doch offenbar hat es inzwischen einen Sinneswandel bei dem schmächtigen, 62 Jahre alten Straßenkünstler gegeben. In einer Online-Auktion von Lauritz.com werden jetzt vom 8. bis 20. März 13 Werke von "Oz" versteigert, die zuvor in der Galerie OneZeroMore (OZM) zu sehen waren.
Die Bilder waren allerdings nicht im Zuge seiner illegalen Sprayertätigkeit entstanden, sondern die Bilderreihe entstand eigens für die Ausstellung mit anschließender Versteigerung.
"Für Lauritz.com ist Streetart interessant, weil wir der Meinung sind, dass die Menschen Kunst und Design in ihrer direkten Umgebung erfahren sollten. Also nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch zu Hause, im Büro, auf der Straße", sagt Mette Rode Sundström, Geschäftsführerin von Lauritz.com. Straßenkunst sei eine Kunstform "auf Augenhöhe der Bevölkerung. Sie bereichert den öffentlichen Raum mit Energie und Kreativität und sagt viel über unsere Gesellschaft aus."
Oz war zuletzt vor einigen Wochen zu einer Geldstrafe von 1500 Euro wegen Sachbeschädigung verurteilt worden. Das Landgericht hatte strafmildernd in dem Berufungsverfahren gewertet, dass die Taten schon vier Jahre zurücklägen. Und außerdem sei die "Hemmfähigkeit" des Angeklagten ohnehin problematisch - sprich: eine Haftstrafe würde ihn auch nicht von seinen Taten abhalten.