Galerie in der Bartelsstraße zeigt bis Ende Februar Werke von OZ in einer Ausstellung
Sternschanze. Im Straßenbild will die Stadt Hamburg seine Zeichen, seine Tags, nicht sehen. Smileys auf öffentliche Flächen zu malen sei Sachbeschädigung. Deshalb steht Sprayer OZ ja auch wieder vor Gericht. Ganz anders kommen seine bekannten Smileys und OZ-Schriftzüge bei den Besuchern der Galerie OZM in der Bartelsstraße an. Zur Eröffnung kamen rund 100 Interessierte. In der Szene ist OZ kein krimineller Schmierfink. Unter Künstlern, Galeristen, St.-Pauli-Fans und Schanzenbewohnern gilt er als Künstler.
"OZ ist kein Jugendlicher, der einfach nur Bock hat, eine U-Bahn vollzusprühen", sagt Jens, 42. "Die Straßenkunst in Hamburg ist sein Lebenswerk." Viele seien mit seinen Kunstwerken aufgewachsen. "Seine Kunst findet ja seit 30 Jahren auf der Straße statt." Die Galerie zeigt auf Decken, Wänden und Fußböden die knallbunten Graffiti-Sprayereien von OZ. Dass er Künstler ist, steht für Jens außer Frage. Die Stadt, sagt er, wolle OZ mit dem Gerichtsprozess wieder kleinkriegen.
Für Miss Meta, 31, selbst Künstlerin, gibt es keine Trennung zwischen Straßenkunst und Kunst im Raum. "Wichtig finde ich, dass Kunst auch sozialkritisch ist. Und das ist OZ", sagt sie. "Er geht eben seinen Weg, das ist wahre Kunst, weil er das macht, was er ist." Miss Meta weist auf einen Bildband hin, der auf einer Theke in der Galerie liegt: "Es lebe der Sprühling" zeigt auf 216 Seiten die Geschichte der Smileys und der anderen OZ-Darstellungen.
OZ selbst äußert sich auch. In der Galerie hängen Interviews an den Wänden. Frage: "Macht Smileys malen fröhlich?" Antwort: "Mich ja. Ich male die Smileys besonders für Kinder, damit sie etwas zu lachen haben, bevor der Ernst des grauen Lebens losgeht."
Ausstellung bis 26. Februar sonnabends ab 21 Uhr