Kurt Rutenberg , geboren 1917: "Mein Vater starb 1928. Meine Mutter hat mich und meine kleinen Schwestern durch Schneidern über Wasser gehalten. Sie arbeitete zu Hause für das Konfektionshaus Feldberg an der Mönckebergstraße. Ich musste von dort die Stoffe holen und die fertigen Kleidungsstücke wieder hinbringen, immer zu Fuß an der Alster lang. Eine Zeitlang war meine Mutter auch arbeitslos und musste jeden Tag zum Großen Burstah ,stempeln' gehen. Das Schulgeld fürs Gymnasium war nicht mehr drin, deshalb habe ich dann eine Lehre als Drogist gemacht. Ich weiß noch, dass ein Mischbrot 35 Pfennig kostete, ein Ei fünf Pfennig, vier Rundstücke oder eine Vanilleschnitte bekam man für zehn Pfennig."