Ingeborg Fischer , geboren 1923: "Wir wohnten in Barmbek. 1929 kam ich in die Volksschule Fraenkelstraße. Das war eine Vorzeigeschule, sie hatte als Erste in Hamburg Tische und Stühle statt der alten Schulbänke. Mein Stiefvater war Expedient und Prokurist bei einer großen Spedition, die war in der Krise mit als Erste betroffen, und er wurde entlassen. Er hat sich dann bis zum Kriegsbeginn mit Schwarzarbeit über Wasser gehalten. Meine Mutter war geschieden, sie bekam für uns Unterhalt von meinem Vater, einem Beamten. Bevor sie meinen Stiefvater heiratete, kamen dauernd Leute von der Behörde und wollten herausfinden, ob der neue Freund von ihrem Geld lebte. Dann hätte er keine Arbeitslosenunterstützung bekommen. Die Kontrollen waren sehr scharf. Ich weiß noch, wie peinlich uns das immer war."