Kultursenatorin Kisseler steht “zu 150 Prozent“ hinter der Elbphilharmonie. Die geplanten Kosten haben sich seit Baubeginn fast verfünffacht.
Hamburg. Hamburgs neue Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) hat sich deutlich zum Streitobjekt Elbphilharmonie bekannt. In zehn Jahren werde kein Mensch mehr danach fragen, was der Bau gekostet habe, sagte Kisseler am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Spielzeit der Elbphilharmonie Konzerte. Stattdessen werde das noch im Bau befindliche Konzerthaus sowohl inhaltlich als auch architektonisch ein Wahrzeichen werden. Sie glaube "zu 150 Prozent an dieses Projekt“, sagte Kisseler. Die Elbphilharmonie werde das musikalische Leben in Hamburg entschieden fördern.
Zugleich erneuerte die Senatorin ihre Kritik am Baukonzern Hochtief: "Auf diese Art von Spielchen werden wir ganz bestimmt nicht eingehen“, kommentierte Kisseler die jüngste Ankündigung des Essener Unternehmens, wonach sich die Eröffnung der Elbphilharmonie erneut verzögere. Eine "Einigung um des lieben Friedens Willen“ werde es nicht geben. Dies sei auch die Sicht des gesamten Hamburger Senats unter Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Ferner betonte Kisseler, dass der von Hochtief vorgelegte neue Terminplan „nicht belastbar“ sei.
Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler auf 323,5 Millionen Euro angestiegen. Der Abschlussbericht des früheren Untersuchungsausschusses der Bürgerschaft beziffert die Kosten sogar auf mindestens 351,3 Millionen Euro.
Auch der Eröffnungstermin hat sich seit der Grundsteinlegung im April 2007 immer wieder verschoben. Zuletzt hieß es, das Konzerthaus in der HafenCity solle im November 2013 eröffnet werden. (dapd)