Spekulationen sorgen kurz vor Beginn der neuen Untersuchung in Sachen Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie in Hamburg für Wirbel.
Hamburg. Der neue Untersuchungsausschuss zur Hamburger Elbphilharmonie tagt erstmals am morgigen Dienstag - zuvor gibt es aber bereits neue Spekulationen über eine weitere Erhöhung der Baukosten. Nach Angaben des Senders NDR 90,3 drohen der Stadt Nachforderungen von insgesamt bis zu 100 Millionen Euro durch den Baukonzern Hochtief. 36 Millionen davon habe das Unternehmen bereits in den vergangenen Monaten angemeldet. Der Rest stehe im Zusammenhang mit den neuen Verzögerungen und weiteren Planänderungen beim Bau des Konzerthauses. Der neue Parlamentarische Ausschuss will am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen, nachdem das bisherige Gremium wegen der Neuwahlen seine Arbeit vorzeitig einstellen musste.
Sowohl Hochtief als auch die Kulturbehörde wiesen die Spekulationen am Montag zurück. "Uns liegt keine zusätzliche Mehrkostenforderung von Hochtief vor“, sagte ein Behördensprecher. "Gerüchte, wonach unser Unternehmen konkret `Nachforderungen von insgesamt bis zu 100 Millionen Euro vorbereite kann ich nicht bestätigen“, sagte ein Sprecher von Hochtief.
Laut NDR 90,3 ist aber hinter den Kulissen der Behörde zu hören, man wolle sich auf diese neuen Forderungen auf keinen Fall einlassen. Außerdem prüften ReGe und Kulturbehörde derzeit eigene Ansprüche gegen Hochtief. Es scheine aber sicher, dass die Elbphilharmonie noch einmal deutlich teurer werde.
Bereits vor der vorgezogenen Bürgerschaftswahl im Februar hatte ein Untersuchungsausschuss versucht herauszufinden, wie die Kosten für das Konzerthaus im Hafen derart steigen konnten. Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie den Steuerzahler rund 77 Millionen Euro kosten. Inzwischen sind es mindestens 323 Millionen Euro. Auch die Bauzeit musste immer wieder verlängert werden. Noch immer ist unklar, wann genau das erste Konzert über die Bühne gehen wird. (dpa)