Hamburg. Die Halle für bis zu 800 Menschen auf dem ehemaligen Selgros-Areal sollte im Dezember in Betrieb gehen. Das klappt nicht. Was der neuen Plan ist.

  • Tag der Offenen Tür im Dezember verschiebt sich ebenso wie der Start der Nutzung als Unterkunft.
  • Warum die Sozialbehörde das Selgros-Gelände in Bahrenfeld nur übergangsweise nutzen kann.
  • Bei Bedarf will die Sozialbehörde die Unterkunft nach dem Start um 150 Plätze erweitern

Ursprünglich sollte es im Dezember losgehen mit der neuen Flüchtlingsunterkunft in Bahrenfeld. Ein Tag der offenen Tür für Interessierte war ebenfalls bereits geplant. Jetzt muss die Sozialbehörde aber von ihrem Zeitplan Abstand nehmen. Derzeit geht man von einem Start des Notstandorts erst Ende Januar aus, wie ein Sprecher auf Anfrage erklärt.

Der Grund? „Die Herrichtung der Halle ist aufwendiger als ursprünglich angenommen“, erklärt Wolfgang Arnold, Pressesprecher der Sozialbehörde. „So muss mehr Bauschutt beseitigt werden als gedacht.“ Bei der Halle handelt es sich um den ehemaligen Sitz des Großhandelsunternehmens Selgros, das an der Tasköprüstraße seinen Sitz hatte. Das Areal ist nun als Notstandort zur Unterbringung von bis zu 800 Menschen vorgesehen.

Flüchtlinge in Hamburg-Bahrenfeld: Sozialbehörde will Ex-Selgros-Gelände übergangsweise nutzen

Wie berichtet, hatte das Unternehmen Selgros den langjährigen Standort in Hamburg zum Jahreswechsel geschlossen. Der neue Eigentümer plant, auf dem Grundstück zusammen mit der Saga rund 450 Sozialwohnungen sowie einen Bürokomplex zur Ansiedlung einer Hamburger Firma auf Expansionskurs zu errichten. Bis der nötige Bebauungsplan fertig ist, will die Sozialbehörde das Gelände nutzen. Ein Vertrag über die Zwischennutzung wurde bereits geschlossen.

In der Halle sollen bis zu 650 Geflüchtete in Kompartiments leben. Dabei handelt es sich um mit Leichtbauwänden voneinander abgetrennte Bereiche innerhalb der Industriehalle. Wenn möglich, sollen keine allein reisenden Frauen und Säuglinge unter sechs Monaten hier untergebracht werden.

Flüchtlinge in Hamburg: Bei Bedarf will die Sozialbehörde die Unterkunft um 150 Plätze erweitern

Die Sozialbehörde rechnet allein mit etwa 100 Schülern im Alter von sechs bis 15 Jahren. 40 davon werden voraussichtlich im Grundschulalter sein und direkt vor Ort im Obergeschoss der Halle unterrichtet. Die älteren Kinder werden auf Hamburger Schulen verteilt. Bei hohem Bedarf möchte die Sozialbehörde den Standort – in Absprache mit dem Bezirk Altona – um zusätzliche 150 Plätze aufstocken können.

Mehr zum Thema

Der für den 3. Dezember vorgesehene Tag der offenen Tür verschiebt sich damit ebenfalls. Laut Sozialbehörde soll das Angebot für Nachbarn und Interessierte in der ersten Januarwoche nachgeholt werden. Ein genauer Termin sei noch in der Abstimmung und werde zeitnah kommuniziert.