Hamburg. Für das ehemalige Selgros-Areal gibt es große Pläne. Welche Dimension das Projekt für Altona hat, zeigt auch eine erste Zeichnung.

  • Für die ehemalige Selgros-Fläche in Bahrenfeld gibt es ambitionierte Baupläne.
  • Bis zu 450 sozial geförderte Wohnungen könnten hier entstehen.
  • Erstmals wurden die Baupläne nun öffentlich diskutiert und Entwürfe gezeigt.

Das Interesse war überschaubar, als der Investor am Mittwochabend erstmals die Baupläne für das ehemalige Selgros-Areal in Bahrenfeld präsentierte. Knapp 40 Zuhörer kamen zur öffentlichen Plandiskussion ins Altonaer Rathaus. Dabei stellte das Immobilienunternehmen Captiva als Grundstückseigentümer einen ambitionierten Plan vor.

Dort, wo sich heute noch Industriehallen befinden, soll sozialer Wohnungsbau in großem Stil entstehen. Bis zu 450 neue Wohnungen sind an der Tasköprüstraße vorgesehen. In einem weiteren Gebäude mit Büroflächen und Labor wird sich ein Unternehmen ansiedeln, das dringend einen neuen Standort in Hamburg sucht. Was auch erklärt, warum es mit diesem Plan derzeit überdurchschnittlich schnell vorangeht.

Bahrenfeld: Neue Wohnungen – 2026 soll mit Bau des Quartiers begonnen werden

Das 2,5 Hektar große Areal hatte die Captiva 2018 erworben. Bis Ende 2023 hatte Selgros hier einen Großhandelsmarkt betrieben, bis zum Baustart nutzt die Stadt die Hallen als Notstandort zur Unterbringung von Flüchtlingen. Nach derzeitigem Stand soll bereits im Frühjahr 2026 der Baustart erfolgen, obwohl der B-Pan, der noch Industriefläche ausweist, fürs Wohnen geändert werden muss.

Selgros Bahrenfeld
In den Hallen des ehemaligen Selgros-Marktes in Bahrenfeld wird zunächst eine Notunterkunft für Flüchtlinge in Hamburg eingerichtet. Doch danach sollen hier Wohnungen in einem neuen Quartier für Altona gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Wie die Pläne zeigen, soll ein maximal siebengeschossiges Wohngebäude mit Innenhof, Tiefgarage, Kita, Spielplätzen sowie Flächen für Einzelhandel und Handwerk im Erdgeschoss entstehen. Bauherr und Eigentümer dieses Gebäudes soll ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft werden, wie es vom Investor heißt. Laut Abendblatt-Information handelt es sich um die Saga. Im südlichen Teil des Grundstücks zieht das international tätige Technologie-Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern ein, das als Wirtschaftsförderungsfall gilt.

Bahrenfelder Areal: Rückendeckung für neues Wohnquartier aus der Politik ist groß

Die Rückdeckung aus der Politik in Altona ist ebenfalls groß. „Das Projekt ist wegen seines Zusammenspiels von sozialem Wohnungsbau und Wirtschaftsförderung ein Glücksfall für Altona“, sagt beispielsweise Gesche Boehlich (Grüne), Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses. Sven Hielscher, Fraktionsvorsitzender CDU sagt: „In der Entwicklung des brachliegenden Grundstücks liegt eine große Chance für unseren Bezirk. Jetzt geht es darum, den weiteren Weg zur Umsetzung zielführend ohne Umwege zu begleiten.“

Mehr zum Thema Wohnen in Hamburg

Für die SPD erklärt Sören Platten: „Die Planung zeigt, wie wir brachliegende Flächen für eine zukunftsfähige und sozial gerechte Stadtentwicklung nutzen können.“ Besonders wichtig sei der SPD dabei, dass eine gute Wegebeziehung zu den umliegenden Stadtteilen gewährleistet wird. Den Antrag, eine Brücke im Bebauungsplan vorsorglich einzuplanen, konnte die SPD einbringen.