Hamburg. Neue Analysen zeigen, wie sich die Preise bei Kauf und Miete entwickeln und wie teuer die meisten Immobilien in Hamburg sind.
Endlich, die Unsicherheit auf dem Hamburger Immobilienmarkt ist vorüber. Käufer, Verkäufer und Mieter wissen wieder, woran sie sind. Preise, Angebot und Nachfrage, alles klar analysiert. Die Experten sind wieder Herr der Lage.
So beispielsweise die Branchenkenner von ImmoScout24. Demnach gibt es aktuell eine exakte Richtung, in die sich die Angebotspreise für Häuser und Wohnungen bewegen: seitwärts. „Das Wohnbarometer bestätigt im dritten Quartal einen klaren Seitwärtstrend“, heißt es.
Immobilien Hamburg: Der Kaufmarkt hat sich stabilisiert, die Preise schwanken
Der Kaufmarkt habe sich stabilisiert, auch wenn natürlich davon auszugehen sei, dass die Preise weiterhin schwanken werden, in beide Richtungen. Ob nach oben, unten, rechts oder links lassen die Fachleute allerdings offen.
Der Mietmarkt ist ebenso klar zu verorten, dieser befindet sich derzeit auf einem „Plateau“, zumindest in Teilen, nämlich die Angebotsmieten bei Bestandswohnungen. Die Neubaumieten hingegen sind auf dem Weg gen Gipfel, wurden aber vom Interesse an Bestandswohnungen abgehängt. Das wiederum muss irgendwo in der Nachfragekurve passiert sein, die in denen für ihre Gebirge bekannten Städten Hamburg und Berlin am steilsten ansteigt.
Mieten in Hamburg: Eine bezahlbare Wohnung zu finden, bleibt anstrengend
Ja, es ist anstrengend auf dem Mietmarkt, also lieber wieder den Abhang runter und hinter der Hochebene zur Seite. Statt Mietpreisen von im Schnitt 16 Euro pro Quadratmeter im Neubau und mehr als 13 im Bestand, gibt es im Hamburger Flachland wieder Häuser zum Kauf für unter einer halben Million.
Also zumindest, wenn man bereit ist, nach rechts und links zu gucken. Also sehr weit seitwärts. Nach Cranz, zum Beispiel. Oder Neugraben-Fischbek. Oder Neuenfelde. Oder Kirchwerder.
Wohnen in Hamburg: Auch in B- und C-Lagen bleibt es eine A-Stadt
Wer aber dringend eine Immobilie braucht, weiß schließlich: Scheuklappen bei der Suche bringen gar nichts. Zumal sich der Blick längst, wie das Maklernetzwerk Remax betont, gewandelt hat: „Energieeffizienz ist die neue Lage.“
Und wenn gleich beides zu wünschen übrig lässt, hat man umso mehr Verhandlungsspielraum, um den Preis in die richtige Richtung zu lenken. Raus aus der stabilen Seitenlage.
Bei Eins-a-Lagen geht das natürlich weiterhin nicht, doch auch bei B- und C-Lagen bleibt Hamburg nun mal eine A-Stadt, also eine derer, „in denen die Nachfrage traditionell sehr hoch war“, das Angebot an erschwinglichen Immobilien derzeit jedoch begrenzt ist, wie es die Experten der Von Poll Immobilien GmbH analysiert haben, wie unter von-poll.com nachzulesen ist. Weitere erstaunliche Fakten: „In den B-Städten gibt es tendenziell mehr bezahlbare Immobilien, aber auch hier kann das Angebot je nach Region und Segment variieren.“
Wohnungsmarkt: Manchmal ist die Lage zweitrangig – zum Beispiel in Stuttgart
Demnach hätten aktuell beispielsweise die B-Städte Wiesbaden, Münster, Karlsruhe und Bonn prozentual weniger Immobilien zwischen 250.000 und 500.000 Euro im Angebot als die A-Städte Stuttgart, Köln und Frankfurt am Main. Haben B-Städte also tendenziell mehr A-Lagen, während es in A-Städten mehr B-Lagen gibt, die verglichen mit B-Lagen in B-Städten gefühlt C-Lagen sind, weil die Energieeffizienz am Seitenrand von A-Städten stets prozentual schlechter ausfällt?
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Aber trotz aller Gewissheit bleibt es ja dabei, dass sich die Situation auf dem Immobilienmarkt eh ständig ändert. Beispiel A-Stadt Stuttgart, durch die „Kessellage landschaftlich reizvoll“, aber aus diesem Grund auch nicht in der Lage, an den Seiten viel anzubauen. Diese „besondere geografische Lage“ habe dazu beigetragen, das Preisniveau lange Zeit nach oben zu treiben. „Die Lage war fast zweitrangig, Hauptsache Stuttgart.“
Heute sieht die Lage natürlich ganz anders aus. Hauptsache Wiesbaden!
Immobilien Hamburg: In dieser Preisklasse gibt es die meisten Immobilien
Und noch etwas lernen wir aus der Analyse: In fast allen A-Städten wurden in diesem Jahr die meisten Immobilien in der Preisspanne von 250.000 bis 500.000 Euro angeboten. In Hamburg lagen 33,9 Prozent der Angebote in dieser Kategorie, während 24 Prozent 500.000 bis 750.000, rund 16 Prozent 750.000 bis eine Million und immerhin mehr als 15 Prozent mehr als eine Million Euro kosten sollten.
Für Hamburg kann man zusammenfassen: Zumindest in den oberen Lagen bleibt die Lage stabil.