Den Haag. Christopher Pratt hat nur an einer Etappe im Ocean Race teilgenommen. Dabei erlebte der Franzose eine „kleine Enttäuschung“.

Für eine Etappe kam Christopher Pratt ins Team Malizia und brachte neue Perspektiven ins Spiel. Der Franzose mit den braunen Augen, der nie etwas anderes sein wollte als Segler auf höchstmöglichem Niveau, kämpfte auf dem Kurs von Itajaí in Brasilien nach Newport an der Seite von Etappen-Skipper Will Harris, Rosalin Kuiper und Navigator Nico Lunven um die maximale Punktzahl für das Team Malizia – Seaexplorer. Mit Platz zwei auf Etappe vier war Pratt fast zufrieden.

13 Jahre Imoca-Erfahrung brachte der vielseitige Ein- und Zweihandsegler durch seine Arbeit in Frankreichs Regatta-Wiege Lorient mit ins Team. Dazu zwei dritte Plätze im Transat Jacques Vabre 2019 und 2021, die er mit Imoca-Schwergewicht Jérémie Beyou auf dessen „Charal“ erfolgreich bestritten hatte. Beyou zählte bei der Vendée Globe 2024/2025 zu Boris Herrmanns schwergewichtigsten Gegnern.

Ocean Race: Christopher Pratt ist Einwechselspieler im Team von Boris Herrmann

Vor seiner mehrjährigen Arbeit als Co-Skipper an der Seite von Beyou hatte Chris Pratt seinen Regattahorizont in Kooperation mit Größen wie Vendée-Globe-Gewinner Armel Le Cléac’h konsequent erweitert.

Die Bedingungen sind selten gemütlich: Christopher Pratt beim Zubereiten seines Essens unter Deck der „Malizia – Seaexplorer“.
Die Bedingungen sind selten gemütlich: Christopher Pratt beim Zubereiten seines Essens unter Deck der „Malizia – Seaexplorer“. © Antoine Auriol / Team Malizia / The Ocean Race | Antoine Auriol / Team Malizia / The Ocean Race

Durchgestartet war der Meeresstürmer aus der kommenden Olympia-Segelstadt Marseille einst mit Siegen bei Talentwettbewerben. 1999 hatte er sogar die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft im Jugend-Skiff 29er gewonnen.

Christopher Pratt sagte dem Team Malizia sofort zu

Als der Anruf von Team Malizia ihn erreichte, sagte Chris Pratt schnell zu. Die Überzeugung des Mannes mit einem Master in Psychologie und Management: „Team Malizia ist so voller Energie und positiver Stimmung. Sie sind wie eine Familie. Und dann die dritte Etappe: Unglaublich, was sie da geschafft haben. Was für ein durchhaltestarkes und nachhaltiges Team.“

Team Malizias Direktorin Holly Cova hatte zur Einwechslung des Franzosen für eine Etappe gesagt: „Es ist immer eine große Sache, einen neuen Segler für das Team auszuwählen. Das sportliche Profil, das Können und die Persönlichkeit müssen passen. Chris erfüllt diese Elemente und wird dem Team viel geben.“

Ocean Race: Christopher Pratt nahm zum ersten Mal teil

Mit dem Team erlebte Pratt auch die eigene Ocean-Race-Premiere. Er kam, als die Mannschaft gerade die wichtigste Kap-Hoorn-Königsetappe des Rennens gewonnen hatte. Für ihn war auch das ein Anreiz: „Sie haben die historisch längste Etappe des Ocean Race gewonnen. Das ist eine Gipfelleistung, die bleibt.“

Chris Pratt hat sein Engagement für Malizia auch mit Rang zwei in Newport genossen. Der Crew half er unter anderem als erfahrener Windflüsterer mit viel Gespür für Wetter- und Windentwicklung.

Christopher Pratt erlebte „kleine Enttäuschung“ beim Ocean Race

„Es war eine kleine Enttäuschung, dass wir die Etappe nicht gewinnen konnten, denn wir haben 11th Hour Racing mehr als die Hälfte der Etappe in Sichtweite gehabt“, sagte Chris Pratt, „aber es war auch eine großartige Erfahrung, in Newport, dem Mekka des amerikanischen Segelsports, einzulaufen. Wenn ich könnte, würde ich die ganze Reise bis Genua beim Team bleiben.“