Berlin. Post-Zusteller werden immer häufiger angefeindet – auch mit rassistischen Parolen. So schützt die Deutsche Post ihre Beschäftigten.

Die Zustellerinnen und Zusteller des deutschen Post- und Paketgeschäfts der DHL sind zunehmend Aggressionen von Kunden ausgesetzt. „Ich finde es erschütternd, wenn ich höre, was sich unsere Mitarbeiter teilweise auf der Straße anhören müssen“, sagt die Vorständin für das deutsche Post- und Paketgeschäft der DHL Group, Nikola Hagleitner. Manche Kunden und Kundinnen beschwerten sich auch direkt bei der Deutschen Post. „Zum Beispiel darüber, dass Zustellerinnen und Zusteller eine andere Hautfarbe haben oder dass sie nicht von Ausländern Briefe ausgehändigt bekommen wollen – und das wird noch deutlich schärfer formuliert“, sagte Hagleitner dieser Redaktion.

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Die Vorständin wirbt für mehr Wertschätzung gegenüber dem Post-Personal. „Ich wünsche mir, dass unseren Mitarbeitenden wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Es ist ein Job, der wichtig ist und der Deutschland am Laufen hält. Wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 180 Ländern. Bei uns ist jeder willkommen, der unsere Werte teilt.“ Im Straßenverkehr seien Beleidigungen mittlerweile „schon eher die Regel“, so Hagleitner. „Hier haben sich unsere Zustellerinnen und Zusteller bereits ein dickes Fell zugelegt, wenn sie zum Ausladen in zweiter Reihe parken müssen und beschimpft werden.“

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Grundsätzlich stellt die Post aktuell noch in allen Häusern und Gebäuden zu. Allerdings habe die Sicherheit der Beschäftigten immer Priorität. „Wenn es irgendwo einmal schwierig ist, suchen wir nach Lösungen, lassen zum Beispiel zu zweit zustellen oder schicken einen Coach mit“, berichtete Hagleitner. „Das ist zum Glück aber nur äußerst selten notwendig.“

Klassische Briefe gibt es immer seltener. Doch dank des Online-Handels profitiert die Deutsche Post vom Paketversand.
Klassische Briefe gibt es immer seltener. Doch dank des Online-Handels profitiert die Deutsche Post vom Paketversand. © Martin Schutt/dpa | Unbekannt

Attacken im Alltag: Auch Bahn-Beschäftigte betroffen

Auch bei der Deutschen Bahn (DB) haben in den vergangenen Jahren die Angriffe gegenüber Mitarbeitern zugenommen. Allein 2023 habe es bei dem Staatskonzern 3144 Übergriffe auf Kolleginnen und Kollegen gegeben. Knapp zwei Drittel dieser Angriffe fanden laut Bahn im Regionalverkehr statt. Mittlerweile stattet der DB-Konzern immer mehr Zugpersonal auf ausgewählten Strecken im Regionalverkehr mit Bodycams aus. Dies erfolgt auf freiwilliger Basis.