Essen. Bei Thyssenkrupp übernimmt erneut ein Vorstandsmitglied aus dem Team von Konzernchef Miguel López die Führung einer wichtigen Sparte.
Eine der größten Sparten von Thyssenkrupp bekommt eine neue Führung – und erneut übernimmt ein Manager aus dem Vorstandsteam von Konzernchef Miguel López. Anfang Oktober werde Volkmar Dinstuhl der Chef des Segments Automotive Technology bei Thyssenkrupp, teilte das Unternehmen am Mittwoch (18. September) mit.
Dienstuhl folgt auf Karsten Kroos, der nach über dreißigjähriger Berufslaufbahn im Thyssenkrupp-Konzern in den Ruhestand gehe. Dinstuhl übernimmt den Chefposten in der Autozulieferer-Sparte in Personalunion mit seiner Funktion als Mitglied des Vorstands der Thyssenkrupp AG. Mit mehr als 30.000 Beschäftigten zählt das Autozulieferer-Geschäft zu den wichtigsten Bereichen im Essener Industriekonzern, zu dem insgesamt rund 100.000 Arbeitsplätze gehören.
Dass Dinstuhl die Sparte mit zuletzt fast acht Milliarden Euro Jahresumsatz neben seinem Job im Konzernvorstand leiten soll, ist bemerkenswert. Dinstuhl gilt als Experte für Firmenverkäufe und hat vor wenigen Jahren maßgeblich den Verkauf des Aufzug-Geschäfts TK Elevator mit rund 50.000 Beschäftigten begleitet. Der Manager, der sich auch als Schachspieler einen Namen gemacht hat, führt außerdem den Aufsichtsrat der Dortmunder Thyssenkrupp-Wasserstofffirma Nucera.
Auch eine weitere Position an der Spitze der Autozulieferer-Sparte besetzt Thyssenkrupp neu: Der Manager Viktor Molnar übernehme ab dem 18. November die Position des Chief Operating Officers (COO) bei Automotive Technology – als Nachfolger von Thyssenkrupp-Manager Frank Altag. Karsten Kroos, der das Autogeschäft von Thyssenkrupp viele Jahre lang geleitet hat, werde dem Unternehmen „bis auf Weiteres noch beratend zur Verfügung stehen“, erklärt das Unternehmen zudem.
Zuletzt hat es beim Führungswechsel in einer Sparte geknallt
Vor wenigen Wochen hat es bei einem Wechsel an der Spitze einer wichtigen Thyssenkrupp-Sparte heftig gekracht. Um Ilse Henne, die wie Dinstuhl auch Vorstandsmitglied der Thyssenkrupp AG ist, zur neuen Chefin der Werkstoffhandelstochter Materials Services mit rund 16.000 Beschäftigten zu küren, musste der zuständige Aufsichtsratschef Jens Schulte nach Angaben der IG Metall seine Doppelstimme einsetzen, um damit die Vertreter der Belegschaft zu überstimmen. „Das rücksichtslose Durchdrücken von Personalentscheidungen gegen den Willen der Arbeitnehmer macht im Konzern offensichtlich Schule”, schimpfte danach Ingo Klötzer, Unternehmensbetreuer der IG Metall und Vize-Aufsichtsratsvorsitzender bei Materials Services.
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