Berlin. Für die Gier nach Gold wurden Länder unterworfen, noch immer ist das Edelmetall sehr begehrt. Weltweit steigt die Nachfrage merklich.
Die Faszination des glänzenden Metalls ist ungebrochen. In Abenteuerfilmen rauben Piraten mit Goldmünzen prall gefüllte Schatztruhen. Der Comic-Geizhals Dagobert Duck nimmt gerne ein Bad in seinem mit Gold gefüllten Geldspeicher. Frühere Kolonialmächte beuteten die Schätze ihrer Kolonien aus. Gold verspricht Reichtum und Ansehen, was zum Beispiel in kostspieligen Schmuckstücken oder Uhren zum Ausdruck gebracht wird.
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Früher hatte das Edelmetall einen großen praktischen Nutzen. Es diente zum Beispiel als Sicherheit für Währungen. So garantierten die USA noch bis 1971 den Tausch von 35 US-Dollar gegen eine Unze Gold. Dieser Goldstandard wurde dann abgeschafft. Heute ist der direkte Nutzen auf bestimmte Industrieanwendungen oder eben für die Herstellung von Schmuck weitgehend begrenzt. Vor allem dient es aber als Geldanlage. Und hier sind die Staaten die größten Akteure am Markt.
Gold: So viele Barren lagern in den Tresoren der Bundesbank
Vor allem in Krisenzeiten sichern sich Anleger und Staaten mit Gold gegen Währungskrisen ab. Angesichts der aktuellen Preisentwicklung winkt damit auch noch eine spürbare Wertsteigerung des Edelmetalls. Erstmals übersprang der Goldkurs die Marke von 2.500 US-Dollar für eine Unze, also gut 31 Gramm. Und Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg des Preises. Ausgemacht ist das allerdings nicht. Auf dem Papier gehört auch Deutschland zu den Profiteuren dieser Entwicklung.
So ruhen in den Tresoren der Bundesbank rund 3.350 Tonnen Gold in schweren Barren. Der heutige Gegenwert liegt bei etwa 234 Milliarden Euro. Die Herkunft der Reserven ist etwas kurios. In den 50er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts exportierte Deutschland mehr Güter in andere Länder als umgekehrt an Waren importiert wurde. Die dafür bezahlten US-Dollar tauschte die Bundesbank gegen das von der US-Regierung garantierte Gold ein. Lange lagerte der Schatz in den USA. Vor wenigen Jahren holten die Währungshüter die Barren teilweise nach Hause. Heute lagert etwa die Hälfte des Schatzes in den Bundesbank-Tresoren.
Gold: Zentralbanken verhalten sich in einer Hinsicht nicht anders als Privatanleger
Über die größten Goldreserven verfügen die USA, Deutschland, Italien und Frankreich. So genau weiß das wohl niemand. Auch andere Staaten sortieren ihre Reserven neu und kaufen tonnenweise Gold. Grund dafür sind wohl die internationalen Krisen und Unsicherheiten. Da verhalten sich Zentralbanken nicht anders als Privatanleger: Sie suchen einen sicheren Hafen für ihre Geldanlagen. Denn das Edelmetall trotzt der Inflation. Die hohe Nachfrage, zuletzt vor allem aus Asien, treibt den Preis in diesem Jahr von Rekord zu Rekord.
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Als Anlage ist Gold dennoch eher langweilig. Es wirft keine Zinsen ab. Die Preisschwankungen sind auch vergleichsweise gering. In den vergangenen Jahrzehnten gab es auch längere Phasen mit sinkenden Goldpreisen. Das schnelle Geld ist damit nicht zu verdienen. Das unterscheidet Gold auch von Kryptowährungen wie den Bitcoin, denen deren Anhänger auch Inflationsschutz nachsagen. Angesichts der extremen Kursschwankungen des virtuellen Geldes darf diese These aber getrost in Frage gestellt werden.
Finanzexperten empfehlen aufgrund der höheren Renditen eher Aktienanlagen, etwa in börsengehandelten Fonds (ETF). Doch als Beimischung zur Sicherheit ist Gold immer eine Alternative für einen kleineren Anteil des Vermögens.
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