Berlin. Firmen klagen über Nachwuchsmangel. Eine Studie deckt erschreckende Zahlen auf. Ein wesentlicher Grund könnte schnell behoben werden.
Wer als junger Mensch ins Berufsleben starten möchte, hat es derzeit vergleichsweise leicht. Es gibt bundesweit ein großes Angebot an Ausbildungsstellen in fast allen Branchen und Bereichen. Für das aktuelle Ausbildungsjahr sind noch rund 204.000 Stellen frei. Soweit die gute Nachricht für Suchende.
Schlechter sieht es bei der Bezahlung aus. Denn diese fällt in manchen Ausbildungsberufen immer noch mager aus – und liegt unter 900 Euro im Monat, wie eine Untersuchung zeigt. Am wenigsten erhalten Lehrlinge im Friseurhandwerk mit 710 Euro im Monat, auch angehende Bäcker, Floristen oder Landwirte bekommen kaum mehr.
Hintergrund: Lohn für Azubis: Riesiger Unterschied bei der Bezahlung
Von dieser Vergütung lässt sich heute aber in vielen Städten kaum ein Leben mit eigener Wohnung bestreiten. Hinzu kommt, dass in einigen Berufen auch für ausgelernte Kräfte kein üppiges Gehalt winkt, geschweige denn, dass sich davon ein Familienleben finanzieren lässt. So verwundert es nicht, dass viele dieser Stellen leer bleiben.
Ausbildung: Mehr Geld macht Arbeitgeber attraktiver
Für viele Unternehmen ist die Lage eine Katastrophe. Denn jede Branche braucht Nachwuchs, wenn sie erfolgreich wachsen will. Ohne neue Fachkräfte drohen nicht nur einzelne Händler, Gastronomen oder Firmen auszusterben, sondern auch ganze Geschäftszweige verlieren ihre Zukunftschance.
Manche Branchen haben die Misere erkannt und reagiert. So stiegen die Ausbildungsvergütungen zuletzt in vielen Tarifabschlüssen stärker als die Löhne – teils um gut 20 Prozent. Richtig so. In Zeiten hoher Preise und Mieten ist dies eine notwendige Reaktion, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Zum Vorteil aller: Denn gut bezahlte, qualifizierte Mitarbeiter sind oft die Basis für gute Geschäfte.
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