Berlin. Die Riester-Rente taugt aktuell wenig. Sie muss dringend überarbeitet werden. Die Ampel muss sich über Lobbyisten hinwegsetzen.
Eine Reform der Riester-Rente ist schon seit langer Zeit fällig. Das ursprüngliche Konzept hat sich schon früh als Fehlkonstruktion erwiesen. Die großzügige staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge hat vor allem den Anbietern der meist viel zu teuren Policen die Kassen gefüllt, nicht aber die Rentenwartung der Arbeitnehmer ausreichend erhöht. Doch Lobbyinteressen der Finanzwirtschaft haben eine grundlegende Reform bislang verhindert, auch wenn in den Parteiprogrammen überall der Reformbedarf anerkannt wird.
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Über die Ankündigung einer Reform ist auch die aktuelle Regierung noch nicht hinausgekommen. Dabei wäre eine bessere Förderrente alles andere als kompliziert. Die Menschen im Land zeigen an der Riester-Rente vorbei schon lange, was sie tatsächlich wollen. Die legen ihr Geld in Sparplänen für preisgünstige Aktienfonds mit möglichst geringem Risiko und gleichzeitig beträchtlichen Renditenchancen, sogenannten ETF, an. Ein weiterer Teil der Spargroschen wird sicher angelegt. Sie wollen also eine ansehnliche Verzinsung ihres Geldes bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Dafür nehmen sie auch ein gewisses Risiko in Kauf.
Diese Kombination könnte auch ein zum Beispiel von den Verbraucherzentralen geforderter Fonds in staatlicher Aufsicht leisten. Schweden macht vor, wie gut das funktionieren kann. Der notwendige zweite Teil einer Reform ist auch leicht umzusetzen. Dabei geht es um die zielgerichtete Förderung der privaten Altersvorsorge für jene Arbeitnehmer oder auch Selbständigen, die aufgrund niedriger Einkommen kaum ausreichende Rentenansprüche erwerben können. Es gibt keinen Grund, Änderungen weiter aufzuschieben.
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