Berlin. Keller, Tiefgarage, fünf Zimmer: Braucht es das im Neubau? Oder beschleunigen niedrigere Standards das Bauen? Es könnte einfach sein.
Einfach abnehmen, einfach richtig versichern, einfach mit Fonds sparen – kaum ein Attribut wird in der Werbung selbst für gar nicht leichte Aufgaben so häufig verwendet. Dabei weiß wohl jeder, dass viele Probleme gar nicht ohne Anstrengung zu lösen sind. Das gilt erst recht für die großen Herausforderungen der Zeit, etwa den Wohnungsmangel. Jedes Jahr sollen 400.000 bezahlbare Wohnungen neu gebaut werden. Tatsächlich wird nur etwas mehr als die Hälfte des Plansolls erfüllt. Es sind also Ideen gefragt, Wunsch und Wirklichkeit näher aneinander zu rücken.
Und dafür gibt es tatsächlich einige einfache Ansätze. Das hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) nun in einer Studie herausgefunden. Ein Hindernis sind die hohen Baukosten. Doch ließe sich hier leicht viel sparen, indem die Standards gesenkt werden. Nicht jeder Neubau muss unterkellert werden und Tiefgaragen sind oft verzichtbar. Auch die von Bauherren gerne gewählte Luxusausstattung von Wohnungen treibt die Preise. Wenn zudem kleiner oder auf Wohngemeinschaften ausgerichtet werden, steigt unter dem Strich das Angebot.
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Doch auch hier gilt die Erfahrung aus der Werbung. Ganz so einfach, wie das IW es darstellt, ist die Umsetzung nicht. Da bleibt die Frage, warum das in Deutschland so schwer ist. Das gilt auch für viele andere Bereiche, in denen gesetzliche Vorgaben einerseits kaum mehr zeitgemäß hohe Standards setzen, andererseits den Markt gerne sich selbst überlassen. Gerade im Wohnungsbau passt beides nicht zusammen. Der Markt funktioniert hier nicht ordentlich. Die Vorgaben müssten sich daher am Bedarf orientieren, der vor allem bei bezahlbaren Räumen besteht. Das ist eigentlich ganz einfach.