Wittgenstein. Lukas Klöckner vom THW in Bad Berleburg hatte erst vor kurzem seinen Lkw-Führerschein gemacht und eine spezielle Ausbildung im Ortsverband absolviert. Am Mittwoch sollten seine Mühen belohnt werden: Innerhalb weniger Minuten konnte er einen Lkw-Fahrer aus Aachen aus seiner misslichen Lage befreien, der seit über fünf Stunden auf dem Albrechtsplatz im Schnee fest steckte.
„Um kurz vor neun Uhr habe ich im Hagebaumarkt in Bad Berleburg entladen und dann sollte ich nach Schmallenberg“, schildert der Mann seine Route. Doch auf der Steigungsstrecke zum Albrechtsplatz ging seit dem Morgen gar nichts mehr: Dicht an Dicht reihten sich die Lkw, ihre Reifen drehten im Schneematsch nur noch durch. Die Polizei musste den Albrechtsplatz komplett sperren. Nachdem der Streudienst dann die Strecke - soweit es ging - mehrmals abgefahren hatte, konnte die Polizei die Lkw-Schlangen in beide Richtungen nach und nach auflösen.
Der Sattelzug aus Aachen jedoch rutschte weg, geriet in ein Schneefeld und die angrenzenden Leitplanken und kam dann keinen Meter mehr vor und zurück. Da half auch das erneute Streuen und das Wegschaufeln des Schnees nichts mehr. Deshalb kam das THW zum Einsatz, um dem Brummifahrer wieder auf die Straße zu helfen. Lukas Klöckner und Daniel Borchardt rückten mit einem Allradbetriebenen Bergungsfahrzeug aus und fuhren mit Schneeketten und Zwillingsbereifung in Richtung Albrechtsplatz. Die Polizei musste dann die Strecke noch einmal erneut sperren.
THW-Helfer ziehen 20 Tonnen schweren Laster aus dem Schnee
Die beiden Helfer brachten eine große Abschleppstange an und Lukas Klöckner zog das rund 20 Tonnen schwere Gespann innerhalb weniger Sekunden zurück auf die Straße. Danach war der Albrechtsplatz zunächst wieder passierbar und der Lkw-Fahrer heilfroh, dass er seine Fahrt fortsetzen konnte. Besonderes Glück bei der unfreiwilligen Rutschpartie und der anschließenden Bergung: Es entstand kein Schaden an Lkw oder Leitplanke.
Anders sah das am Morgen in Erndtebrück aus: Dort, so die Polizei, sei ein Lkw-Fahrer in die Leitplanken gefahren und einen Schaden von mindestens 15.000 Euro verursacht. Besonders dreist: Nach dem Unfall flüchtete der Fahrer. Der Lkw konnte aber wenig später von der Polizei in Netphen angehalten werden Insgesamt kam es im gesamten Kreisgebiet zu erheblichen Behinderungen und vielen Unfällen. Glücklicherweise blieb es dabei aber bei Blechschäden.