Bad Laasphe. . Zum Glück hat Mischling “Oskar“ nicht geschlafen. Durch lautes Bellen hatte der Hund um 4.25 Uhr Herrchen und Frauchen in Bad Laasphe geweckt und den Hundehalter so auf den Brand in einem gegenüberliegenden Haus aufmerksam gemacht. Die Bewohner wurden schnell geweckt und konnten sich in Sicherheit bringen.
Labrador-Schäferhund-Mischling "Oskar" hat vermutlich Schlimmeres verhindert. Dienstagfrüh, gegen 4.25 Uhr, hat der Hund in Bad Laasphe durch lautes Bellen seine Besitzer auf ein Feuer eines gegenüberliegenden Holzbohlenblockhauses in der Straße Obere Rote Hardt aufmerksam gemacht.
„Oskar war in der Nacht schon etwas unruhig. Gegen halb fünf hat er dann massiv angeschlagen, so dass meine Frau aufgestanden ist, um zu sehen, ob draußen etwas los war“, erinnert sich Lehrer Kurt Ermert aus Bad Laasphe. „Meine Frau hat dann sofort gerufen, dass das Haus der Nachbarn brennt“, erzählt Ermert weiter.
Im Schlafanzug nach draußen gelaufen
In Sekundenschnelle ist er - noch im Schlafanzug - nach draußen gelaufen, um die Bewohner zu wecken, während seine Frau die Feuerwehr alarmierte. „Ich habe an die Fenster und Türen gehauen und geklingelt. Die Bewohner (60 Jahre alte Frau, 37-jähriger Mann, Anmerkung der Redaktion) waren noch im Tiefschlaf und konnten das brennende Haus gerade noch verlassen“, berichtet der Lehrer. Sorgen bereitete ihm das zu dieser Zeit unter dem Carport brennende Auto: „Man sieht ja oft in den amerikanischen Actionfilmen, dass die Autos bei einem Brand in die Luft fliegen. Ich habe mir gedacht, hoffentlich passiert das jetzt hier nicht“, schildert der Nachbar seine Eindrücke, als er die Bewohner weckte.
Kurz nach der Alarmierung waren die Bad Laaspher Feuerwehr, der DRK-Rettungsdienst und der ehrenamtliche Rettungswagen der Malteser an der Einsatzstelle eingetroffen. Tim Benner, Rettungsassistent beim Malteser Hilfsdienst, wohnt ganz in der Nähe des Brandortes: „Als ich raus rannte und zum Einsatz wollte, sah ich bereits Feuerschein und habe dann die Leitstelle über Handy noch einmal angerufen“, schildert er.
Nachbargebäude vor den Flammen gerettet
Zunächst war der Löschzug 1 aus Bad Laasphe allein alarmiert worden. „Normalerweise haben wir nachts genügend Personal für so einen Einsatz. Wir brauchten aber dann noch Atemschutzgerätträger, die aus Banfe nachalarmiert wurden“, erklärte Einsatzleiter Dirk Höbener. Den rund 50 Einsatzkräften gelang es, von der Drehleiter und von mehreren Angriffsflächen am Boden aus, die Nachbargebäude vor den Flammen zu retten. An ihnen entstand nur geringer Sachschaden. „Der Dachboden des Wohnhauses konnte nur von außen gelöscht werden, da gab es keinen Treppenaufgang“, so Dirk Höbener weiter
Holzhausbrand in Bad Laasphe
Das Holzhaus brannte im Anschluss nahezu komplett aus. Ein Feuerwehrmann erlitt beim Einsatz leichte Verbrühungen am Oberarm, konnte aber das Bad Berleburger Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Noch bis Dienstagmorgen, 10 Uhr, war die Feuerwehr in der Oberen Roten Hardt im Einsatz.
Geschätzte 350.000 Euro Gesamtschaden
Der Gesamtsachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf geschätzte 350.000 Euro.
Das Bad Berleburger Kriminalkommissariat ermittelt jetzt hinsichtlich der Bestimmung der genauen Brandursache. In diese Ermittlungen wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Siegen auch ein unabhängiger Brandsachverständiger einbezogen.