Bad Laasphe. .

40 Hotelgäste mussten am späten Donnerstagabend aus dem Hotel Lahnblick in Bad Laasphe evakuiert werden, nachdem in einem Raum im Untergeschoss ein Brand ausgebrochen war, der zu starker Rauchentwicklung führte.

84 Feuerwehrleute und 65 Rettungsdienst-Einsatzkräfte waren vor Ort. Das Feuer selbst war schnell gelöscht, die Entlüftungs- und Aufräumarbeiten zogen sich jedoch noch bis ca. 3.30 Uhr in der Nacht hin. „Es war gut, dass der Brand so früh entdeckt worden ist“, konstatierte Einsatzleiter Dirk Höbener am Vormittag nach der langen Nacht. Eine Hotelangestellte hatte bemerkt, dass Qualm aus den Lüftungsschlitzen kam und die Tür warm war und sofort einen Notruf abgesetzt. „Sie hat alles richtig gemacht und die Tür zugelassen“, lobt Höbener.

Nur wenige Minuten nach der Alarmierung kurz nach 23 Uhr waren die ersten Bad Laaspher Feuerwehrleute vor Ort. Zunächst war die Lage noch unklar: Wie viele Leute sind noch im Hotel? Wie weit ist das Brandgeschehen schon fortgeschritten? Deshalb wurde vorsichtshalber mit einem „Massenanfall von Verletzten“ kalkuliert und Rettungskräfte aus dem gesamten Altkreis Wittgenstein, dem benachbarten Hessen und dem Lahn-Dill-Kreis herbeigerufen. Auch die Feuerwehren aus dem Siegerland und Hessen wurden alarmiert, konnten jedoch zum Teil noch auf dem Weg kehrt machen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Bandherd klein war.

Gäste evakuiert

Bei Eintreffen der Feuerwehrleute hatten die Hotelmitarbeiter schon damit begonnen, die Gäste zu evakuieren. „Es war zwar ein stechender Brandgeruch im Untergeschoss und in den Fluren zu bemerken, die Flucht- und Rettungswege waren aber weitgehend rauchfrei“, berichtet Dirk Höbener. Zum Teil lagen die Hotelgäste aber schon schlafend in ihren Betten und mussten geweckt werden. Draußen hatte die Feuerwehr Zelte aufgeschlagen, in denen die Evakuierten zunächst unterkamen.

Mittlerweile waren aber auch zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Bürgermeister vor Ort und kümmerten sich darum, dass die Hotelgäste in der Aula des benachbarten Gymnasiums einquartiert werden konnten. Zwei Hotelmitarbeiter wurden wegen Verdachts auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, das sie aber am nächsten Morgen wieder verlassen durften.

„Wir haben versucht, die Leute in anderen Beherbergungsbetrieben in Bad Laasphe, in Feudingen und in Hessen unterzubringen“, berichtet Udo Kleikamp von der Stadtverwaltung. Das habe sich jedoch mitten in der Nacht schwierig gestaltet. „Sieben Personen konnten in der Emmaburg-Klinik unterkommen und einige haben in der Aula campiert.“

Nachdem die Hochleistungslüfter angeworfen waren, konnten die Gäste auch noch kurz notwendige Sachen aus ihren Zimmern holen, aus Sicherheitsgründen durfte jedoch niemand über Nacht im Haus bleiben, bis am nächsten Morgen das Gesundheitsamt vor Ort war und wieder grünes Licht gab.

Wetterlage

Erschwert wurde der nächtliche Einsatz natürlich durch die Wetterlage. Auf der Zufahrtsstraße zum Hotel war der Schneeschieber noch nicht im Einsatz gewesen. „Die Feuerwehrfahrzeuge sind alle mit Ketten ausgestattet, aber nicht alle Rettungsfahrzeuge sind den Berg heraufgekommen“, berichtet Dirk Höbener.

Zügig waren die Brandermittlungen des Bad Berleburger Kriminalkommissariats abgeschlossen, das am Freitagmittag als Brandursache meldete: „Technischer Defekt im Bereich einer Elek-trozuleitung“. Die Höhe des Sachschadens gibt die Polizei mit ca. 2000 Euro an. „Das war nicht mit dem Brand im Wittgensteiner Hof zu vergleichen“, hatte auch Einsatzleiter Dirk Höbener sofort deutlich gemacht.

„Der Hotelbetrieb kann ganz normal weiter gehen“, versicherte Ellen Weber-Sinnig gestern. Auch die Küche und damit das Restaurant sollen so schnell wie möglich wieder den gewohnten Betrieb aufnehmen.