Dödesberg. .

Die Meinungen gehen auseinander. „Jetzt kommt der Schandfleck endlich weg“, hoffen die einen, und andere bedauern, dass die Traditions-Gaststätte Forsthaus Dödesberg wohl abgerissen werden muss“.

Fest steht, dass ein Feuer der Nacht zu Mittwoch das Anwesen komplett zerstört hat. Die Kripo geht von Brandstiftung aus.

Es war kurz vor 23 Uhr, als die Feuerwehr-Löschzüge aus der Kernstadt, Schüllar-Wemlighausen und Girkhausen am Dödesberg eintrafen. Lichterloh stand das unbewohnte Haus in Flammen, Scheiben platzen, Schieferplatten knallten durch die Nacht.

Vorsorglich waren auch Rettungskräfte des DRK und des Malteser Hilfsdienstes aus Bad Laasphe am Brandort. Glücklicherweise war ihr Einsatz nicht gefordert.

Die 81 Kameraden hatten alle Hände voll zu tun, bekämpften die Flammen auch von der Drehleiter aus. Den beißenden Rauch bekamen weiter unten im Odeborntal sogar Wemlighäuser und Berleburger noch in die Nase. Zu retten war von dem ohnehin recht baufälligen Gebäude nichts mehr. Eben wegen dieser akuten Baufälligkeit konnte die Feuerwehr das Haus nicht betreten, um von innen zu löschen. Daher brannten die meisten, teils möblierten, aber unaufgeräumt wirkenden Räume komplett aus. Auch der Dachstuhl des mittleren Gebäudeteils wurde völlig zerstört. Um eine etwaige Explosion zu verhindern, brachten die Feuerwehrleute einen außen gelagerten Gastank in Sicherheit.

Während der Löscharbeiten musste die Bundesstraße 480 bis gegen 5 Uhr gesperrt werden. Seit gestern Vormittag regelt eine Ampel den Fahrzeugverkehr einspurig; denn es ist nicht ausgeschlossen, dass Teile des Daches auf die Fahrbahn stürzen.

Die Kripo hat die Brandruine beschlagnahmt und gesperrt. Um Hinweise auf Brandstiftung zu bekommen, soll am heutigen Donnerstag ein Spürhund eingesetzt werden. Er könnte „erschnüffeln“, ob Brandbeschleuniger eingesetzt wurden.

Ein Feuerwehrmann aus Schüllar ist sicher, dass der Hund erfolgreich arbeiten wird. „Als wir ankamen, brannte es an mehreren Stellen gleichzeitig“, erinnerte er sich. Beim Löschen sei den hartnäckigen Brandherden kaum beizukommen gewesen. Das Wasser lieferte übrigens eine Pumpe aus der Odeborn.

Aufgefallen war das Feuer einem Autofahrer, der die Leitstelle der Feuerwehr alarmierte. Wie vor Ort zu erfahren war, sollen Nachbarn bereits vor dem Brand das Klirren einer Glasscheibe gehört haben, konnten das Geräusch aber nicht sofort zuordnen.

Ein externer Brandsachverständiger sowie die Kriminalpolizei haben noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Sie schätzen den entstandenen Sachschaden auf 50 000 Euro.

Das „Forsthaus Dödesberg“ erlebte seine gastronomischen Glanzzeiten als es über 25 Jahre im Besitz der Familie Erhard Spohr war. Nach dem Verkauf in 1990 hatte die Stadt Bad Berleburg dort bis vor rund zehn Jahren Asylbewerber untergebracht. Bereits während dieser Zeit brannte der ehemalige Gastraum nach Brandstiftung völlig aus.

Später machte sich dort ein Schausteller mit seinen Fahrgeschäften breit, die seit Jahren im Umfeld der Brandruine verrotten.