Bad Laasphe. .
„Der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein wird die Stadt Bad Laasphe in der schwierigen Situation nach dem ‚Aus’ der Rehakliniken nicht im Stich lassen.“ Das machte Landrat Paul Breuer am Mittwoch in einer Pressemitteilung deutlich.
„Wir werden wie in der Vergangenheit auch mit dem Bad Laaspher Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann eng zusammenarbeiten, in der Hoffnung, nicht nur alle Kräfte in Bad Laasphe zu gewinnen – was bei den bestehenden Strukturen in der Vergangenheit sehr schwierig war – sondern auch alle Kräfte der Region.“
Nach der Schließung von Emmaburg und Schlossbergklinik stehe Bad Laasphe nun vor der großen Herausforderung, sich als Gesundheitsstandort ganz neu aufzustellen. „Es gibt Interessenten für einen Neuanfang“, bekräftigen Breuer und Spillmann. Allerdings sei noch nichts spruchreif. „Es handelt sich bei den Gesprächen um ganz zarte Pflänzchen, die noch nicht mal Wurzeln in die Wittgensteiner Erde getrieben haben“, so Landrat und Bürgermeister. Zu diesem Zeitpunkt in der Öffentlichkeit mehr zu sagen, wäre enorm schädlich. Nun müssten Konzepte und Finanzierungsmodelle geprüft werden. „Das braucht Zeit“, unterstreichen Breuer und Spillmann. Der Ausgang der Gespräche sei völlig offen.
„Wie in der Vergangenheit ist es auch diesmal ein ganz entscheidender Faktor, eine kreisinterne Hausbank zu finden, die einen Neustart finanziell begleitet“, so der Landrat. Eine mögliche Landesbürgschaft war im letzten Jahr an diesem Punkt gescheitert, da die Abwicklung einer Bürgschaft ohne eine Hausbank, die dazu bereit ist, nicht möglich ist. Breuer: „Warum es nicht möglich war, eine Hausbank für die Kliniken zu gewinnen, ist eine der Fragen, die kritisch gestellt und nun aufgearbeitet werden müssen.“
Lösungen für einen Neustart des Gesundheitsstandortes Bad Laasphe seien nicht von heute auf morgen möglich. Breuer und Spillmann warnen vor überzogenen Erwartungen auf schnelle Ergebnisse: „Jetzt gilt es, akribisch zu arbeiten und viele komplexe Fragen zu beantworten. Zeitdruck ist dabei nicht hilfreich.“ Eine der offenen Fragen sei zum Beispiel der Status der Krankenhausbetten in Bad Laasphe. Sie seien in keinem Bedarfsplan enthalten und hängen damit juristisch völlig in der Luft.
„Es muss jetzt darum gehen, die Strukturen der Stadt Bad Laasphe zu stärken. Potenziale müssen ausgebaut werden“, so Dr. Spillmann: „Die Altlasten aus der Kur-Vergangenheit stellen eine große Herausforderung dar, der sich Verwaltung, Rat und alle Mitbürgerinnen und Mitbürger in Bad Laasphe stellen müssen. Für die Lösung dieser Probleme gilt es Kräfte zu bündeln.“
Breuer appelliert an alle politischen Kräfte der Region: „Wir können nur alle gemeinsam einen Neustart des Gesundheitsstandortes Bad Laasphe erreichen. Wer in dieser Situation politische Spielchen spielen will, der disqualifiziert sich für alle Zeiten!“