Bad Laasphe. .

„Es hängt alles am seidenen Faden.“ Ein Teilnehmer der kurzfristig von Bürgermeister Dr. Spillmann einberufenen Krisenrunde zur Insolvenz der Laasphe Kliniken machte nach dem Gespräch hinter verschlossenen Türen allerdings nur einen vagen Hoffnungsschimmer aus.

Allenfalls ein einziger konkreter Interessent an den maroden Häusern auf dem Schlossberg sei in Sicht.

Insolvenzverwalterin Dr. Sabine Feuerborn aus Köln gestern gegenüber unserer Zeitung: „Die Lage ist unverändert.“ Sprich: Heute schließt die Schlossberg-Klinik ihre Pforten, die Emmaburg folgt am Freitag, 21. Januar. Auf die Frage, ob denn noch Hoffnung bestehe, meinte die Rechtsanwältin: „Hoffnung kann man immer haben, aber ob sie realistisch ist...?“

Lage ist unverändert

Selbst Bürgermeister Spillmann, der am Mittwochnachmittag zu der vertraulichen Runde ins Rathaus eingeladen hatte, resümiert in seiner Pressemitteilung, dass über die möglichen Rahmenbedingungen diskutiert wurde, „die für eine mögliche, aber wenn auch recht unwahrscheinliche Weiterführung notwendig seien“. Außerdem seien in dem Kreis mit verdi-Vertreter Jürgen Weiskirch, Dr. Sabine Feuerborn und dem kürzlich installierten Chefarzt der Neurologie, Dr. Said Moshref, Informationen ausgetauscht worden.

Die ebenfalls eingeladenen Geschäftsführer der Laasphe Kliniken, Rainer Räsch und Dr. Dietmar Herber­hold, hatten entschuldigt gefehlt. In der Presseerklärung des Bürgermeisters zur Situation der Kliniken heißt es an anderer Stelle: „Weiterhin konnten Gespräche mit Personen geführt werden, die ein potenzielles Interesse an den Kliniken haben könnten. Ich schreibe bewusst im Konjunktiv, da diese Gespräche sehr vage und im Anfangstadium sind und es leider eine sehr große Aufgabe ist, ein tragfähiges Konzept bei der noch kurzen verbleibenden Zeit zu erstellen.“ Und: „Ebenso muss leider an vielen Stellen geprüft werden, wie ernsthaft das Interesse an den Kliniken ist. Wichtig ist festzuhalten, dass sich die Gespräche noch im Anfangsstadium befinden und sich keine falsche Hoffnung gemacht werden darf.“ Mit anderen Worten: So genannte „Heuschrecken“ möchte man in Bad Laasphe nicht sehen.

Erhardt Kessler, Betriebsratsvorsitzender der Kliniken, der bei der Rathaus-Runde nicht am Tisch war, klammert sich dennoch an jeden Strohhalm: „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass noch nicht alles vorbei ist. Das will nicht in meinen Kopf. Manchmal passieren noch Wunder.“

Möglicherweise schöpft er noch Hoffnung aus der Tatsache, dass am Montag Interessenten auf dem Klinik-Gelände gesichtet wurden, die sich ein Bild von dem Objekt machen wollten.