Bad Laasphe. .
Wie viel Zeit bleibt noch? „Überhaupt keine. Ich kann nicht mehr alle Gehälter zahlen“, erklärte Insolvenzverwalterin Dr. Sabine Feuerborn am Dienstag zur Situation der Laasphe Kliniken. Darüber hatte sie die Betroffenen bereits am Tag zuvor in einer Mitarbeiterversammlung informiert.
Dienstagnachmittag stand dann fest, dass 113 von insgesamt ca. 260 Mitarbeitern ab sofort freigestellt werden, während die anderen vorerst an ihrem Arbeitsplatz bleiben sollen. Die Versorgung der noch verbliebenen Patienten sei damit sichergestellt, so Sabine Feuerborn.
Die Mitarbeiter ihrer Kölner Kanzlei hatten sich am Dienstag einen Überblick über die Finanzen verschafft und den vorgefundenen Buchungsstand vom Oktober aktualisiert. Auf Grundlage der im November und Dezember ausgestellten Rechnungen wurden die noch zu erwartenden Zahlungseingänge kalkuliert. „Ich habe jetzt erst einmal alle bezahlt und das Konto ist leer“, so Dr. Sabine Feuerborn, die nun hofft, dass die prognostizierten Einnahmen auch tatsächlich eingehen.
„Wir müssen mit dem Bisschen haushalten und behalten nur die Mitarbeiter, die wir auch bezahlen können“, so die klare Ansage. Die Freigestellten hätten nun die Möglichkeit, Arbeitslosengeld zu beantragen.
Eine neue Bleibe in anderen Einrichtungen muss auch für die 26 Bewohner der stationären Pflegeeinrichtung LIFE gefunden werden, die bei einer Schließung der Kliniken ebenfalls nicht mehr versorgt werden können.
Und wie sind die Aussichten darauf, dass ein Investor als Retter in der Not auftaucht? Es gebe Anfragen, aber sie wisse nicht, wie ernst die zu nehmen seien, so die Insolvenzverwalterin. Natürlich könne jederzeit ein Investor auftauchen. „Aber wir stehen unter einem enormen Zeitdruck. Verglichen damit haben wir uns im letzten Jahr in einer relativ komfortablen Situation befunden.“ Wenn die Kliniken erst einmal geschlossen seien, werde es natürlich ausgesprochen schwierig, sie wieder zu reaktivieren.