Bad Berleburg/Malta.

Bad Berleburg/Malta. Erstmals nach sechs Jahren kommen Jutta und Gundi Wagner wieder nach Bad Berleburg zurück. Eigentlich nicht nach Hause, denn das haben beide vor 16 Jahren in der Sonne gefunden - auf der Insel Malta.

„Wer einmal dieses Klima genossen hat, vermisst das traurige Wetter in Berleburg nicht“, begründet Jutta ihren Entschluss, den beide wohl schon damals gefasst haben, als sie gemeinsam im Jahr 1990 einen „Sprach-Urlaub“ auf Malta im Mittelmeer verbachten, um ihr Englisch aufzufrischen und die maltesische Arbeitswelt kennenzulernen. Vier Jahre später fuhren die Schwestern mit ihrem Toyota über Italien und Sizilien zur Sonneninsel.

Stichwort Sonne: Das Internet-Lexikon „Wikipedia“ weiß: „Nachweislich seit 1800 hat es auf der Insel keine Schneedecke mehr gegeben; allerdings verzeichnete man im Februar 1895, im Januar 1905 sowie am 31. Januar 1962 leichte Schneeschauer.“

Schnee? Da schmunzeln Gundi und Jutta: „Aufwachen und aufs Meer schauen, wir haben mindestens 330 Tage blauen Himmel, ohne Wolken.“

Aber natürlich ist es kein Dauer-Urlaub, den die Berleburgerinnen dort verbringen. Irgendwo muss ja auch das Geld herkommen, um dort leben zu können.

Die Schwestern arbeiten beide in der Tourismusbranche für die Tumas-Gruppe, ein international renommiertes Unternehmen, das mehrere Hotels betreibt, darunter auch fünf Häuser und Casinos auf Malta. Gundi ist seit einigen Jahren als Verkaufsrepräsentantin für die „Sunisland-Services“ von Tumas tätig, während Jutta im Management des Vier-Sterne-Hauses „Dolmen-Resort-Hotel“ aktiv ist. „Hier arbeitet man, um zu leben“ so bilanziert Gundi, „und man lebt nicht um zu arbeiten. Diese Entscheidung haben wir beide noch nicht eine Sekunde in Frage gestellt,“ sagt Jutta.

Daher gehört bei Gundi die Grundschulzeit in Wemlighausen, die Ausbildung und spätere Arbeit bei der Kreisverwaltung längst der Vergangenheit an. Und auch bei Jutta sind die Zeiten als Einzelhandelskauffrau in Berleburg lange passé. Manch Berleburger mag sie in noch Erinnerung haben, als Jutta bei „Bürvenich-Moden“ oder später in der eigenen „Mode-Palette“ in der Poststraße Pullover und Blusen verkaufte.

Aber nun teilt sich Gundi ihre Arbeitszeit ein, freut sich, dass sie „eigentlich immer von gut gelaunten Menschen umgeben“ ist, niemals Langeweile hat, viel Abwechslung hat und insbesondere „sehr gut von den warmherzigen Maltesern aufgenommen und integriert worden ist. „Wir haben ein erfüllendes Leben“, resümieren die beiden.

Dennoch ist im südländischen Flair der Kontakt zur Heimat nicht abgebrochen. Dafür sorgt Mama „Traudel“. Sie fliegt regelmäßig mit Freunden und guten Bekannten nach Malta. „Wir telefonieren viel zusammen“, freut sich Edeltraud Wagner. Und ganz besonders freut sie sich auf das erste September-Wochenende: „Dann sind die beiden endlich mal wieder zu Hause.“