Niederlaasphe. Der sogenannte „Puderbacher Kreisel“ wird schon etwas früher wieder befahrbar, die Bundesstraße folgt ein paar Tage später. Hier die Termine.
Ein Ende der Bauarbeiten auf der B 62 ist abzusehen: Nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW wird das sanierte Teilstück der B 62 am Montag, 10. Juli, für den Verkehr freigegeben. In der kommenden Woche sollen noch Arbeiten an den Schutzplanken ausgeführt werden, ehe nach der Freigabe noch Restarbeiten in den Randbereichen möglich sind. Unterdessen möchte die Polizei die Baustelle bei Niederlaasphe samt alternativer Routen unter anderem mitten durchs Dorf noch bis zum Ende der Bauarbeiten im Blick behalten.
„Bis zur Freigabe der Strecke wird es auch weiterhin Kontrollen geben“, so Stefan Pusch, Sprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, auf Nachfrage unserer Redaktion. Diese Kontrollen seien wie schon die vorherigen „nicht fest vorgeplant“, sondern würden „im Rahmen der Streifentätigkeit je nach Verfügbarkeit der Einsatzmittel durchgeführt“.
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Seit Einrichtung der Baustelle habe es während der gesamten Bauphase „zu den unterschiedlichen Tageszeiten fortwährend Verkehrskontrollen gegeben“, erläutert Pusch – sowohl durch die Polizeiwache Bad Berleburg/Bad Laasphe als auch durch den Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde. Zu Baubeginn seien „gerade zu den Hauptverkehrszeiten verstärkt Verstöße festgestellt worden“. Diese seien dann „im Verlauf der Bauzeit etwas weniger geworden“. Bei den derzeitigen Kontrollen würden aber „immer noch Verstöße festgestellt und geahndet“. Darüber hinaus seien im Übrigen kaum Beschwerden an die Polizei herangetragen worden, berichtet Pusch.
Lkw bleiben zentrales Problem
Zentrales Problem sind für die Niederlaaspher Bevölkerung nach wie vor die schweren Lkw, die trotz eines beschilderten Verbotes mitten durchs Dorf rauschen – vorwiegend auf der engen Achse Rainstraße, Birkenstraße und Hauptstraße, die auch an Kita und Grundschule vorbeiführt. Dort gilt Tempo 30.
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Ende Oktober – dieser Termin für das Ende der Bauarbeiten auf der Bundesstraße B 62 bei Niederlaasphe geisterte vor einigen Wochen durch die Sozialen Medien. Aber auch ein anderer bis zu den Sommerferien, die gerade begonnen haben. Jetzt kündigt Julia Ollertz, Sprecherin des zuständigen Landesbetriebs Straßen, auf Anfrage unserer Redaktion an: „Die Strecke kann voraussichtlich im Juli für den Verkehr freigegeben werden.“ Und der Baufortschritt lässt vermuten, dass diese Perspektive auch realistisch ist. Die Niederlaaspher sind allerdings enttäuscht, dass immer noch schwere Lkw durch ihr Dort donnern.
Lob für Polizei-Kontrollen
Sicher: Polizei-Kontrollen an der Rainstaße im Bereich Grundschule und Kita habe es in den letzten Wochen immer wieder vormittags gegeben, lobt Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer. Da sei die Polizei „sichtbar“ gewesen. Ebenso wie im Übrigen der aufgestellte Panzerblitz, mit dem das Tempo-30-Limit in der Rainstraße zeitweise überwacht worden sei. Das habe Lkw-Fahrer aber nicht daran gehindert, im unbeobachteten Moment doch verbotenerweise durchs Dorf zu fahren.
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Man liege „aktuell gut im Zeitplan“, berichtet Ollertz zum Baufortschritt. „Es stehen momentan noch Arbeiten an den Randbereichen und Schutzeinrichtungen an – und die Markierungen müssen noch aufgebracht werden.“ Für die Aufhebung der Sperrung habe der Landesbetrieb bislang stets ganz grob den Anfang des dritten Quartals kommuniziert.
Viel Fels und alter Teer
Unvorhersehbare Verzögerungen im Bauablauf hatte es vor allem aus zweierlei Gründen gegeben: Zum einen habe es „generell einen unerwartet hohen Felsanteil im Boden“ gegeben, so Ollertz, zum anderen eine mit PAK belastete alte Fahrbahn-Befestigung im Boden, die separat habe aufgenommen werden müssen. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind natürliche Bestandteile von Kohle sowie Erdöl und kommen als Bauschadstoff in Teer vor, früher genutzt im Straßenbau statt wie heute Asphalt.
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Bereits am Freitag, 30. Juni, wird laut Landesbetrieb der benachbarte Puderbacher Kreisel im Kreuzungsbereich B 62/L 903/Industriestraße so weit fertig, dass er zumindest wieder aus drei Richtungen angefahren werden kann – ohne Baustellenampel. Derzeit läuft der Verkehr durch den Kreisel wechselseitig nur auf der Achse L 903/Industriestraße, ist die B 62 aus Richtung Bad Laasphe bereits in Höhe Thüringer Weg komplett gesperrt.
Sauerlandlinie hat Vorfahrt
Und wie sieht es auf den alternativen Routen zur komplett gesperrten B 62 aus? Eigentlich sollte die Strecke an der Baustelle vorbei durch das Dorf Niederlaasphe besser vor allem gegen die Durchfahrt schwerer Lkw gesichert werden, etwa durch Höhenbegrenzer. Darauf hatten sich die Akteure – Straßenverkehrsbehörde, Stadt Bad Laasphe, Straßen NRW, Baufirma, Polizei – Ende April verständigen können.
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Vorläufiger Zeitplan
Beim Landesbetrieb laufen bereits Planungen für die nächsten Bauabschnitte auf der B 62 durchs Bad Laaspher Stadtgebiet, bestätigt Julia Ollertz, Sprecherin des Landesbetriebs, ohne zur Umsetzung ins Detail zu gehen. Bislang nennt Straßen NRW für ein kurzes, noch fehlendes Teilstück auf der Bundesstraße bei Niederlaasphe einen angepeilten Fertigstellungstermin für 2026. Erst danach könne die Sanierung der Ortsdurchfahrt Bad Laasphe stattfinden.
So soll die Fahrbahn zwischen den Kreisverkehren B 62/In der Stockwiese und B 62/L 903/Bachweg […] in zwei Bauabschnitten 2027 und 2028 ertüchtigt werden. Und der Aus- oder Umbau der B 62 in der Ortsdurchfahrt von Bad Laasphe vom Abzweig der L 718/Friedrichshütte bis zum Kreisel B 62/In der Stockwiese könnte ab 2029 laufen.
Doch die Begrenzer sind zum Ärger der genervten Anwohner bis heute nicht installiert worden. „Anhand der Beschilderung besteht eigentlich seit Baubeginn bereits ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen“, erläutert Ollertz. Und leider seien Höhenbegrenzer „aktuell nicht lieferbar“. Dass sie so „schwierig zu beschaffen sind“, liege nicht zuletzt daran, dass sie „aktuell vermehrt im Märkischen Kreis im Einsatz seien“ – nämlich auf den Straßen rund um den gesperrten Abschnitt der Sauerlandlinie (A 45) zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid – Stichwort Rahmedetalbrücke.
Ortsvorsteherin nicht ganz überzeugt
So ganz überzeugt ist Ortsvorsteherin Schäfer nicht von dieser Argumentation. Offenbar werde das Problem „ausgesessen“. Inzwischen habe sich die Bevölkerung aber wohl auch mit der Situation abgefunden, hoffe „auf die baldige Öffnung der Bundesstraße“. Dann wird naturgemäß auch der Verkehr durchs Dorf deutlich nachlassen. Schon jetzt stellt Schäfer fest: Sobald Lkw, Autos, Motorräder wieder aus dem Dorf und auf B 62 sind, „dann drehen sie alle wieder auf“.
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Wird es noch einmal eine Art Manöverkritik der beteiligten Akteure zur Baustelle geben? Eigentlich unnötig, denn: „Die Beteiligten stehen stets in engem Kontakt“, so der Landesbetrieb Straßen NRW, „es finden regelmäßig Baubesprechungen statt“.