Niederlaasphe. In den Straßen des Dorfes herrscht nach wie vor Verkehrschaos. Die Polizei beobachtet das derzeit – und peilt konkrete Gegenmaßnahmen an.
„Es ist bisher nichts passiert“, ärgert sich Wilfried Bauer, Anwohner der Hauptstraße in Niederlaasphe, angesichts der Verkehrsprobleme rund um die Straßenbaustelle auf der Bundesstraße B 62 in Höhe Niederlaasphe. „So langsam geht uns die Geduld aus.“ Unterdessen beobachtet die Polizei den Verkehr nach eigenen Angaben derzeit intensiv, um sich einen eigenen, validen Eindruck zu verschaffen – und bei Bedarf weitere verkehrsregelnde Maßnahmen anzusetzen.
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Mit Bangen warte er auf den Moment, so Wilfried Bauer, wenn in der besonders engen Birkenstraße bergauf der erste große Lkw umfalle – und einem Anwohner dann direkt in den Vorgarten und vor die Haustür kippe. Laut Beschilderung ist die Durchfahrt auf der Achse Hauptstraße, Birkenstraße und Rainstraße mitten durch Niederlaasphe für Lkw eigentlich komplett verboten.
Polizei beobachtet und kontrolliert
„Nächste Woche findet ein gemeinsamer Termin mit den beteiligten Stellen – Straßenverkehrsbehörde, Stadt Bad Laaphe, Straßen NRW, Baufirma – statt“, kündigt auf Anfrage Stefan Pusch an, Sprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. In dieser Runde solle dann über die Beobachtungen und Kontrollen der Polizei in den beiden Wochen der Osterferien und der laufenden Woche diskutiert werden – mit dem Ziel, die Verkehrsregelung vor Ort je nach Bedarf zu verbessern.
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„Ein großes Problem sind die Lkw, die in den für sie gesperrten Bereich hineinfahren“, berichtet Pusch. Verstöße gegen das ausgeschilderte Durchfahrtsverbot würden jedoch „konsequent geahndet“. Dabei handele es sich „in aller Regel um ortsfremde Fahrer“, die nicht selten ihrem Navigationsgerät folgten – und das sei teilweise nur für Autos ausgelegt, nicht für Lkw. „Erfahrungsgemäß dauert es länger, bis die durchgeführten Verkehrskontrollen und Sanktionen Wirkung gerade bei ortsfremden Fahrern entfalten“, so der Polizei-Sprecher weiter.
Schäden an mehreren Engstellen
Bei den Kontrollen, die laut Pusch im Übrigen auch auf den einschlägigen Schleichwegen stattfinden, werde der Bad Laaspher Wachdienst „immer wieder durch den Verkehrsdienst unterstützt, der darüber hinaus überprüfe, ob die Fahrer ihre vorgegebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten und die notwendigen Genehmigungen für den Güterkraftverkehr vorweisen könnten. Der Lkw-Verkehr habe an Engstellen im Dorf „bereits zu Schäden geführt“, so Pusch – etwa an Mauern oder auch am Brunnen in der Dorfmitte.
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Verzögerung am Kreisel
Während die Arbeiten auf dem etwa 500 Meter langen neuen Bauabschnitt in Höhe der Ortschaft Niederlaasphe laut Landesbetrieb Straßen NRW derzeit noch im Zeitplan liegen, haben sie sich am Puderbacher Kreisel gegenüber den ursprünglichen Planungen verzögert. Wie der Landesbetrieb Straßen NRW auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, sollen die Arbeiten dort voraussichtlich noch bis Ende Mai andauern.
Auf dem neuen Bauabschnitt gleich nebenan laufe derzeit der Aufbruch der alten Fahrbahn. Die Entwässerung soll bis Anfang Mai stehen, der neue Fahrbahn-Oberbau bis Ende Mai hergestellt sein. Gehwege, Schutzeinrichtungen und Markierung sollen dann bis zum 3. Quartal 2023 folgen.
Allerdings: „Witterung und Unvorhergesehenes können den Zeitplan jedoch jederzeit beeinflussen“, schränkt der Landesbetrieb mit Blick auf beide Bauabschnitte ein.
So mancher Lkw-Fahrer, dessen Fahrzeug keines der heimischen Kennzeichen trägt, verirrt sich vom Puderbacher Kreisel aus auch ganz schnell mal auf die L 903 Richtung Puderbach – und kapituliert spätestens dann, wenn die Landstraße hinter der Ortschaft hinauf zum Didoll und nach Richstein schmal und kurvenreich wird.
Kaum Tempo-Sünder gemessen
Die eingerichtete Beschilderung rund um die B 62-Baustelle in Niederlaasphe entspreche den Vorgaben der Straßenverkehrsbehörde, betont Polizei-Sprecher Pusch. Und: „Erkannte Gefahrenstellen wie zum Beispiel bestimmte Engstellen – etwa Poller – wurden bereits entschärft.“ Außerdem stehe die Polizei mit Hinweisgebern, die sich melden, „in regem Austausch“.
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Zudem seien „Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt“ worden, so Pusch, die jedoch „erwartungsgemäß Geschwindigkeitsverstöße nicht als gravierende Probleme zur Folge hatten“. Konkretes Ergebnis der Messungen auf der Rainstraße: „Von über 600 gemessenen Fahrzeugen waren drei zu schnell“, berichtet der zuständige Kreis Siegen-Wittgenstein auf Redaktionsanfrage. Das verwundert nicht, quält sich der oft dichte Verkehr doch eher auf den sehr engen Dorfstraßen.