Niederlaasphe. Unter der B 62 bei Niederlaasphe wurde nun eine Schicht aus teerhaltigem Material entdeckt. Was das für die Bauarbeiten vor Ort bedeutet.

Da staunten die Bauarbeiter wohl nicht schlecht, als sie beim Entfernen des alten Straßenbelags der Bundesstraße B 62 bei Niederlaasphe nun Reste einer alten Fahrbahn vorfanden. Konkret handelt es sich dabei um eine Schicht aus teerhaltigem, also PAK-haltigem Material. „Dies ist bei Straßen aus diesen Baujahren aber nicht ungewöhnlich. Die Entsorgung dieses Materials läuft über eine Deponie, die für solche PAK-haltigen Baustoffe zugelassen ist. Dies wurde aber auch in den vorherigen Bauabschnitten schon so gehandhabt“, erklärt Julia Ollertz, Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW, Regionalniederlassung Südwestfalen, auf Nachfrage unserer Redaktion.

Doch was bedeutet dies für die Straßenbauarbeiten vor Ort? Wird es hierdurch zu einer massiven Verzögerung der laufenden Sanierung der B 62 kommen? „Nein. Wir befinden uns weiterhin im vorgesehenen Zeitrahmen und von einer Bauzeitverlängerung ist nicht auszugehen. Denn der Baustoff muss ja ohnehin ausgebaut werden – unabhängig davon, ob er teerhaltig ist oder nicht. Da der Ausbau momentan noch läuft, kann man noch keine Angaben zu Mengen oder Kosten machen“, so Ollertz.

„Asphaltiert“ statt „geteert“

Straßen in Deutschland werden schon seit Ende der 1970er Jahre nicht mehr „geteert“, Ende der 1980er Jahre wurden teer- und pechhaltige Mischgute sogar ganz verboten. „Der Grund: Bei der Herstellung und beim Einbau von heißem teer- und pechhaltigem Mischgut entstehen ungesunde Dämpfe. Insofern ist das ,Teeren’ der Straße ein sprachliches Relikt aus der Vergangenheit und hat mit der Herstellung einer neuen Asphaltschicht nichts zu tun. Unsere Straßen werden ,asphaltiert’. Und dabei kommen verschiedene Sorten und Bauweisen zum Einsatz“, heißt es unter anderem auf der Homepage von Straßen NRW.

Seit Donnerstag, 30. März, laufen die Bauarbeiten am Abschnitt der Bundesstraße 62 (Marburger Straße) zwischen dem sogenannten Puderbacher Kreisel und der Niederlaaspher Ortsmitte – und das voraussichtlich noch bis ins dritte Quartal dieses Jahres.