Puderbach. Die Dorfbewohner sind sauer: An sich sollte die Straße schon längst saniert sein. Und das sagt der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW dazu.
Wer den Bad Laaspher Ortsteil Puderbach über die Straße erreichen will, hat es nicht leicht. Denn ob man sich als Autofahrer von Richstein übers Didoll nähert oder aus Richtung B 62 via Puderbacher Kreisel: Die Fahrbahn ist eine Katastrophe. Und das schon seit Jahren. Und den Puderbachern reißt langsam der Geduldsfaden: Wann wird hier endlich saniert? Auf Anfrage unserer Redaktion legt sich der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW nicht fest – sieht aber Chancen für das nächste oder übernächste Jahr.
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„Ich bin jetzt acht Jahre Ortsvorsteher“, sagt Klaus Schäfer – und seitdem sei an der Landstraße L 903 durch das Dorf so gut wie nichts gemacht worden. Eigentlich habe der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW den Bauabschnitt bereits im vergangenen Jahr angehen wollen – drei oder vier Jahre nach dem ersten Abschnitt vom Didoll hinunter bis kurz vor den Ortseingang Puderbach.
Landesbetrieb: Planung 2023
Wir müssen auf rund 150 Metern noch den Puderbach verlegen, habe es immer wieder geheißen, erinnert sich Schäfer. Deshalb habe es immer wieder Gespräche der Stadt und des Kreises mit Anliegern gegeben. „Aus meiner Sicht ist das unsinnig“, sagt der Ortsvorsteher mit Blick auf die Verlegung des Bachverlaufes direkt neben der Straße – zumal noch zwei Zuläufe davon betroffen seien. 2021 habe er erfahren, dass neu geplant werden müsse, so Schäfer. Und immer wieder sei vermessen worden. 2022 seien offenbar keine Planer verfügbar gewesen. Die letzte Information des Ortsvorstehers: Planung 2023. Und wann die Umsetzung?
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Landesbetrieb hat nachgezählt
Nicht nur für die Puderbacher selbst ist die L 903 eine wichtige Verbindung, sondern zum Beispiel ebenfalls für Pendler unter den Autofahrern aus dem Raum Bad Berleburg hinüber nach Bad Laasphe. Auch damit erklärt sich, wie die schmale und kurvenreiche Strecke genutzt wird.
Konkret wurde nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW, Niederlassung Südwestfalen in Netphen, bei der letzten Verkehrszählung 2015 ein durchschnittlicher täglicher Verkehr von 1311 Kraftfahrzeugen (Kfz) ermittelt – und für 2019 auf insgesamt 1340 Kfz hochgerechnet.
Zwar werde die marode Fahrbahn vor und hinter Puderbach immer wieder von der Straßenmeisterei Erndtebrück geflickt, die Schlaglöcher mit Asphalt zugemacht, doch: „Es dauert ja nicht lange, dann fliegt das ganze Zeug wieder weg“, bedauert Schäfer. Noch relativ neu seien außerdem zusätzliche Schilder mit den Hinweisen „Straßenschäden“ und „Tempo 30“. Sicher: Unfälle etwa wegen zu tiefer Schlaglöcher habe es noch nicht gegeben, so der Ortsvorsteher. Doch die Puderbacher würden sich schon über die Situation beschweren.
Bach-Verlegung im Blick
„Die notwendigen Ausbau-Planungen sind angestoßen“, erklärt der Landesbetrieb, Niederlassung Südwestfalen in Netphen auf Nachfrage. So habe man „Anfang dieses Jahres ein Ingenieurbüro mit der Planung für die L 903 beauftragt“. Damit erscheine „eine Umsetzung im Jahr 2024 oder 2025 möglich, abhängig von der Baurechtserlangung“. Die Verlegung des Puderbaches werde „im Planungsprozess betrachtet“, so der Landesbetrieb weiter. Und die weitere Planung werde „zeigen, wie sich der Umfang benötigter Grundstücke im Eigentum Dritter darstellt“.
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Zu der Baumaßnahme haben laut Landesbetrieb „bereits ab 2020 Gespräche mit Anliegern und der Stadt Bad Laasphe stattgefunden“ – bislang jedoch ohne erkennbare Folgen. Immerhin: „Bis zur Umsetzung der Baumaßnahme wird unsere zuständige Straßenmeisterei für die sichere Befahrbarkeit der Strecke sorgen“, so der Landesbetrieb weiter in seiner Antwort.