Bad Berleburg. Bad Berleburg trauert um eine prägende Persönlichkeit und einen „überzeugten Europäer“, der das Leben in Vereinen, Politik und Sport geprägt hat.
Bernd Brömmeling ist tot. Er war nicht nur wegen seiner Körpergröße eine herausragende Persönlichkeit – er hat Bad Berleburg durch sein ehrenamtliches Engagement in zahlreichen Vereinsvorständen, der Kommunalpolitik, dem Sport und nicht zuletzt als jahrzehntelanger Leiter der städtischen Realschule Bad Berleburg Generationen von Jugendlichen mitgeprägt. „Bernd hat sich immer für seine Wahlheimat Bad Berleburg eingesetzt“, sagt Günter Hirschhäuser. Er war sein langjähriger Weggefährte in vielen Vereinsvorständen. Bernd Brömmeling ist am Dienstag im Alter von 80 Jahren gestorben.
„Bernd hat in der Zeit tiefe Spuren hinterlassen. Sein Tod ist ein großer Verlust“, würdigt auch der Vorsitzende des Verkehrs- und Heimatvereins Bad Berleburg, Heiner Trapp, das Ehrenmitglied. Über vier Jahrzehnte hinweg hatte der Verstorbene in verschiedenen Funktionen gemeinsam neben dem Ehrenvorsitzenden Günter Hirschhäuser als Geschäftsführer gewirkt. Mit seinem weitreichenden Netzwerken hatte er immer wieder Kontakte zu prominenten Schirmherren für den Wollmarkt geknüpft oder Sponsoren für Projekte gesucht. „Dass die Bismarcksäule rechtzeitig zum Stadtjubiläum 2008 saniert wurde, ist – neben anderen – maßgeblich Bernd Brömmelings Verdienst“, würdigt Trapp ein Beispiel. Die Bad Berleburger Heimatvereine vertrat Brömmeling bis zuletzt auch als zuständiger vierter Vorsitzender im Verein Markt- und Tourismus Bad Berleburg, der Händler und Ehrenamtler vernetzt.
Ein wahrer Europäer
Brömmeling hat sich immer auch für Partnerschaften und Freundschaften über die Stadtgrenzen hinweg eingesetzt. „Zu mir hat er einmal gesagt: Günther wir sind Europäer“, erinnert sich Hirschhäuser an seinen Freund, der im Verkehrs- und Heimatverein aber auch im Fredensborg Ring Auslandskontakte knüpfte. Beide waren Motoren in der deutsch-dänischen Städtepartnerschaft mit Fredensborg und legten den Grundstein für den „deutsch-ungarischen Freundschaftsbund“. Den Vorsitz des Fredensborg Ringes hatte Brömmeling 1992 von Peter Kunze übernommen. Zuvor aber hatte er bereits 1986 erste Kontakte zu Schulen in der dänischen Partnerkommune geknüpft und 1987 den ersten deutsch-dänischen Schüleraustausch initiiert. „Seine Mehrsprachigkeit war ein Segen für die Vereine“, erinnert sich Hirschhäuser.
Bernd Brömmeling: Ein Ausschnitt seines Wirkens in Bildern
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Die heutige Vorsitzende des Fredensborg Ringes, Dorothee Schmidt, würdigte Brömmelings Wirken noch im März bei der Jahreshauptversammlung, als er als Beisitzer endgültig aus dem Vorstand ausschied: In der Anfangszeit „bestand der Verein überwiegend aus Einzelpersonen, die Freundschaften mit Fredensborgern aufgebaut hatten und pflegten. Bernd schaffte es, dass der Fredensborg Ring für viel mehr Bürger interessant wurde.“ Auf seine Initiative gehen gegenseitige Besuche von Sportgruppen, Künstlern, Schülern, Ratsmitgliedern zurück.
29 Jahre Realschulrektor
Anlässlich des Jubiläums seiner Realschule erinnerte sich der ehemalige Rektor auch an seinen Start in Bad Berleburg als Fußballer von Hagen 11. 1977 war Brömmeling zum ersten Mal nach Bad Berleburg gekommen. An diesen 10. Mai kann sich der spätere Schulleiter gut erinnern, weil er anschließend die Bad Berleburger Sportanlagen und das Schulzentrum besichtigte. „Zuhause habe ich zu meiner Frau gesagt: ,Die haben da so unglaublich gute Schul- und Sportstätten, da möchte ich gerne mal Lehrer sein’.“ Am Montag darauf las er von der ausgeschriebenen Rektorenstelle an der Realschule und bewarb sich. 29 Jahre lang war Brömmeling später Schulleiter am Stöppel. Dort unterrichte er Französisch und Sport.
Erfolgreicher Sportfunktionär
Sport war ein wichtiger Teil seines Lebens. Nicht nur weil er die Realschule bei den Wintersportwettkämpfen mit seinem Lehrerteam, zu großen Erfolgen bei den Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“ führte, sondern weil er zu einer prägenden Figur des VfL Bad Berleburg wurde. Für seine Leistungen in der Vorstandsarbeit ernannte der Verein ihn 2012 zum Ehrenmitglied, nachdem er bis dahin 34 Jahre aktiv die Volleyball- und Fußballabteilung geprägt hat. Unter seiner Regie avancierten die VfL-Volleyballer zu wahren „Trophäensammlern“. Spätestens seit dem Aufstieg in die Verbandsliga Westfalen im Jahr 1989 wurde die Sportart in der Kurstadt zu einem echten Publikumsmagneten und mischte nach dem Oberliga-Westfalen-Aufstieg ab 1992 im Konzert der Großen mit. Der Trainer wechselte auf die Managerposition und holte den ehemaligen Bundesligaspieler „Carlo“ Müller als Spielertrainer sowie drei weitere schlagkräftige Verstärkungen in die Südwestfälische Volleyball-Hochburg. „Wir sind tief betroffen. Der Tod von Bernd ist ein herber Verlust für den VfL Bad Berleburg. Mit Bernd Brömmeling verlieren wir eine prägende Persönlichkeit des VfL“, formuliert der VfL -Vorsitzende Eberhard Kießler die Trauer im Verein.
Der Kommunalpolitiker
Politisch hat sich Brömmeling ebenfalls stark, aber mehr im Hintergrund, engagiert. So war er lange Zeit im Vorstand der Gewerkschaft „Erziehung und Wissenschaft“ aktiv und wurde 2021 für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der CDU geehrt. Dem Stadtverband Bad Berleburg hatte Brömmeling viele Jahre als Beisitzer angehört.
Darüber hinaus hatte Bernd Brömmeling auch die Schauspielerei für sich entdeckt. Auf der Freilichtbühne in Hallenberg trat er beispielsweise beim „Passionsspiel“ im Jahr 2010 auf.
Zuletzt wurde es ruhig um den Tausendsassa, der am Dienstag nach schwerer Krankheit verstorben ist.
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