Berghausen. „Zwei Mitarbeiter sind auf mich zugekommen. Und die besten Vorschläge kommen, wenn man seinen Mitarbeitern zuhört“, sagt Geschäftsführer Faerber.
„Der Vorschlag kam aus der Mitarbeiterschaft und ich fand ihn super“, berichtet Friedemann Faerber. Der Geschäftsführer der SCS Deutschland GmbH & Co. KG in Berghausen berichtet über den ganz kurzfristig organisierten Corona-Impftag im Unternehmen bei dem am Donnerstag 50 Frauen und Männer, Mitarbeiter und Angehörige gegen das Corona-Virus geimpft wurden.
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„Zwei Mitarbeiter sind auf mich zugekommen“, berichtet Faerber über den Ursprung der Idee. „Und die besten Vorschläge kommen, wenn man seinen Mitarbeitern zuhört“, sagt er. Mit der Hausarztpraxis von Dr. Holger Finkernagel aus Bad Berleburg und dem Apotheker der Bad Berleburger Apotheke am Schlosspark, Dirk Eigner, fand SCS ein kompetentes Team für die Durchführung. „Ich muss mich aber ausdrücklich auch bei unserer Personalabteilung bedanken, die das ganze federführend organisiert hat“, sagt Faerber.
95 Prozent Impfquote im Stammwerk Berghausen
Der Aufwand lohnt sich, findet der Geschäftsführer und sieht auch den Nutzen für die gesamte Gesellschaft: „Wir wollen einen Impuls setzen“, sagt Faerber und hofft auf Nachahmer in anderen Unternehmen. „Wir haben jetzt eine Impfquote von 95 Prozent“, rechnet er für den Heimatstandort Berghausen vor. Fast alle der 110 Beschäftigten sind immunisiert. Trotzdem sei es wichtig, dass es allen Mitarbeitern freigestellt sei, sich impfen zu lassen. „Ich diskutiere nicht darüber, ob die Impfung gut ist oder schlecht, das ist nicht meine Kompetenz“, macht er deutlich.
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Dass aber die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf die Wirtschaft hat, verhehlt Faerber nicht: „Es ist keine einfache Zeit für Automobilzulieferer.“ Aber SCS habe schon im Februar 2020 reagiert und eine Taskforce aus Management und Arbeitnehmervertretern gegründet. „Die besteht immer noch und adjustiert unsere Maßnahmen.“ Faerber berichtet von „strengen Regeln“. Räumliche Distanz sei sichergestellt – und die Schichten seien so getrennt worden, dass sie einander nicht begegnen. Was Nachteile bei der Übergabe hat, hat Vorteile beim Infektionsschutz und der sorgt für Produktionssicherheit.
„Wir setzen auch auf Homeoffice und sind dieser Entwicklung recht offen gegenüber“, ergänzt der kaufmännische Leiter, Andreas Hausmann. Und alle Besprechungen, die nicht in Präsenz erfolgen müssen, laufen über Video. Impfung, Distanz in der Produktion und Homeoffice sorgen für Stabilität bei der Produktion. Denn Mittelständler könnten sich heute kaum leisten, alle Personalkapazitäten und Fähigkeiten redundant – also doppelt und dreifach – vorzuhalten.
Die Pandemie hat aber nicht nur Auswirkungen auf das Geschäft, sondern auch das Miteinander. Deshalb ist auch die Weihnachtsfeier ausgefallen. Aber vom Unternehmen gebe es Präsente für alle Mitarbeiter, sagt Faerber. „Und wir hoffen, sobald es die Lage zulässt, auch wieder zusammen feiern zu können. Das gehört auch zu einem Unternehmen.“ Mit der Impfung habe man einen wichtigen Schritt in Richtung Entspannung getan.