Banfe. Die Werkshallen sind inzwischen leer. Eine Restproduktion läuft in angemietet Räumen. Der Autozulieferer will jetzt seine Immobile verkaufen.
Das knapp 13.000 Quadratmeter große WKW-Industriegelände steht zum Verkauf: Das Erndtebrücker Unternehmen Berge Bau sucht einen Interessenten für die inzwischen leerstehende Immobilie in Banfe. WKW steht übrigens für „Walter Klein Wuppertal“.
„Wir versuchen das Areal mit Grundstück und Lagerhallen komplett zu verkaufen“, bestätigt WKW-Sprecherin Monika Kocks im Gespräch mit unserer Redaktion. Die 17 Beschäftigten der Restbelegschaft von WKW sind inzwischen in die direkt benachbarten Hallen der Firma Jung umgezogen. Dort habe WKW für die noch einige Zeit laufende Restproduktion Räume angemietet, so Kocks. „Unsere angestammten Hallen stehen somit leer“, sagt das für Kommunikation zuständige Vorstandsmitglied.
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Die Chancen für eine Vermarktung stünden nicht schlecht, so Kocks – und nennt die bestehende Eloxalanlage als ein wichtiges Argument, „das die Möglichkeit erhöht, dass die Immobilie verlauft wird“. Die Genehmigung dafür sei an die Anlage gebunden und nicht an das Unternehmen. Deshalb: Wir würden die Anlage mitverkaufen.“ So hatte sich WKW bereits in der eigenen Branche umgehört und die Immobilie bereits im Verband der Oberflächenveredler von Aluminium (VOA) bekanntgemacht.
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Auch für Jens Löcherbach von der Firma Berge Bau ist die Anlage mit bestehender Genehmigung ein Pfund bei der Vermarktung. Für 13.465 Quadratmeter Grundstück und rund 9300 Quadratmeter Produktionshallen soll er einen Käufer finden. Und neben der Eloxalanlage sei noch ein weiterer Punkt wichtig, so Löcherbach: „Bis 2015 wurden die Hallen durch WKW immer wieder modernisiert und befinden sich in einem Top-Zustand.“ Ein Kunde könnte also sofort einziehen.
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Expansionswillige Firmen gesucht
Darauf hofft auch Banfes Ortsvorsteher Michael Ermert, tritt aber auch ein bisschen auf die Euphorie-Bremse. „Dafür müssen wir ganz, ganz viel Glück haben.“ Ermert sieht nach dem Weggang von WKW und der anstehenden Schließung des Aldi-Zentrallagers in Bad Laasphe viele wirtschaftliche Problemfälle und Arbeitsplatzverluste. Ein Unternehmen, das expandieren wolle, das aktuell Platz brauche, wäre jetzt das Richtige. „Eines wie Mennekes aus Kirchhundem“, sagt Ermert und weiß, dass es schwierig wird. Ideal wäre natürlich ein Unternehmen, dass auch einen Bezug zur Region hat. Allerdings sei das bei WKW auch der Fall gewesen, so Ermert – bis der Unternehmer und Patriarch Gert Mayer 2014 im Alter von 83 Jahren starb.
Bad Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden unterstützt die Vermarktung: „Die Stadt Bad Laasphe steht im Austausch mit WKW und Berge Bau, die die Vermarktung für eine gewerbliche Folgenutzung des Areals eigenverantwortlich voranbringen. Eine gezielte Vermarktung durch die Stadt ist derzeit nicht beabsichtigt, da die Flächen – anders als die Flächen im Gewerbegebiet In den Espen – sich nicht im Eigentum der Stadt befinden.“
Im Januar 2020 hatte WKW die zunächst teilweise Werksschließung zum Stichtag 31. März 2021 verkündet. Betroffen davon waren rund 220 Mitarbeiter.