Bad Berleburg. Der Stadtverordnete Georg Sunke geht nicht sang und klanglos. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen den Vorstand seines Ortsvereins.
Georg Sunke geht mit einem Knalleffekt. Das wurde am Rande des Wahlausschusses der Stadt Bad Berleburg am Montagabend im Bürgerhaus am Markt deutlich.
Der Bad Berleburger Stadtverordnete der Partei Die Linke hat sich gegen seine Nichtberücksichtigung bei den Wahlvorschlägen für die Kommunalwahl 2020 zur Wehr gesetzt. In einem Schreiben an die Landesschiedskommission seiner Partei und die Stadtverwaltung erhebt der noch amtierende Ratsherr schwere Vorwürfe gegen den Vorstand des Ortsvereins Die Linke.
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Dem 1. Vorsitzenden des Ortsvereins, Thorsten Fischer, wirft Sunke den Straftatbestand der Wählertäuschung vor und möchte diesen anzeigen. Noch heftiger ist die Anschuldigung gegen den 2. Vorsitzenden des Ortsvereins, Frank Korthals. „Genosse Korthals hat bei Selbstdarstellung seiner Person mehrfach darauf verwiesen, dass er für die sogen. Stasi der DDR tätig gewesen ist“, schreibt Sunke.
Korthals wehrt sich
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Korthals dementierte dies am Rande der Sitzung im Gespräch mit dieser Zeitung. Der gebürtige Berliner bekräftigt: „Ich war nie Angehöriger der Stasi“. Vielmehr sei er als Mitglied der Deutschen Volkspolizei im Objektschutz tätig gewesen. „Wir haben diplomatische Einrichtungen geschützt“, sagt Korthals und kündigt an: „Ich werde morgen zur Polizei gehen und Anzeige gegen Sunke erstatten.“
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Sunkes Streit mit der Partei basiert darauf, dass er nach eigenen Angaben ursprünglich auf Listenplatz 1 der Partei für die Kommunalwahl gestanden haben soll. Dort steht jetzt Thorsten Fischer. An einer Einladung zur Wahlversammlung, die von Fischer verschickt worden war, habe er nicht mitgewirkt und auch bei der Veranstaltung sei er nicht dabei gewesen. Sunke zweifelt die ordnungsgemäße Einladung und den Ablauf der Versammlung vor dem Schiedsgericht der Partei an.
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Aufgrund der Vorwürfe, die am Montag bei der Stadtverwaltung eingingen, fand am gleichen Tag ein Gespräch zwischen dem Beigeordneten und Wahlleiter Volker Sonneborn und Vertretern der Partei statt. Dort konnten Fischer, Korthals und Benjamin Bartels eine Email vorlegen. Darin schreibt der Leiter der Landesgeschäftsstelle der Partei Die Linke: „Die im Schreiben von Genosse Suhnke [Sic.]aufgeführten Mängel stellen aus meiner Sicht keine Mängel dar, die eine Wahlwiederholung bzw. eine Anfechtung rechtfertigen.“
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Auch Volker Sonneborn betonte: „Wir sehen im Ergebnis keinen Verstoß.“ Dem schloss sich der Ausschuss an, der am Montag einstimmig alle Kandidaten der sieben Parteien und die vier Bürgermeisterkandidaten zur Wahl zuließ.