Bad Berleburg. Die Linke tritt am 13. September mit einer Spitzenkandidatin zur Kommunalwahl in Bad Berleburg an. Heuer wurde am Dienstag einstimmig nominiert.

Mit der 48-jährigen Hebamme Andrea Heuer will die Partei Die Linke in Bad Berleburg ein Zeichen setzen. Am Dienstagabend nominierte der Ortsverband Wittgenstein die Bad Berleburgerin zur Spitzenkandidatin für die Kommunalwahl 2020. Gleichzeitig stellte der Ortsverband seine Reserveliste auf.

Zielsetzung

„Mein Ziel ist ganz klar die Verbesserung unseres letzten Ergebnisses von 2014“, formuliert der Ortsvereinsvorsitzende Thorsten Fischer. „Wir treten mit dem Ziel eines Personalwechsels im Rathaus an und möchten zumindest die Stichwahl erreichen“, steckt Fischer ehrgeizige Ziele. Diese sind mit der Kandidatur von Andrea Heuer auch erreichbar, weil sie neben dem parteilosen Bewerber Oliver Junker-Matthes, der von den Grünen unterstützt wird, die zweite Alternative zu Amtsinhaber Bernd Fuhrmann wäre. Der ebenfalls parteilose Fuhrmann wird von CDU und SPD gleichermaßen unterstützt.

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Andrea Heuer sei zwar kein Mitglied der Partei, viele Vorgespräche bestätigten jedoch breite Gemeinsamkeit in den Zielen und Vorstellungen von Andrea Heuer und dem Ortsverband Die Linke. Heuer stellte sich den Mitgliedern vor und wurde anschließend einstimmig gewählt. „Gerade in der Stadt oder in der Gemeinde, als unmittelbarem Lebensumfeld eines jeden, bietet sich die Möglichkeit der direkten Einflussnahme auf politische und gesellschaftliche Prozesse an. Ich bin für eine umfassende und demokratische Beteiligung aller Bürger an diesen Prozessen – auch außerhalb von Wahlen“, machte Heuer deutlich.

Spitzenkandidatin

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Andrea Heuer arbeitet nicht nur als Hebamme, sie betreibt auch das Goetheplatz-Café gegenüber dem Bad Berleburger Schloss. Hier trifft sich die Partei Die Linke und so ist der Kontakt entstanden, der am Ende in der Kandidatur mündete. Während Thorsten Fischer politische Ziele absteckt, bleibt Heuer zurückhaltender: Sie lässt Papier sprechen. Dreieinhalb beschriebene Seiten mit Programmatischem hat die gebürtige Berleburgerin aufgeschrieben. „Basisdemokratie“, „Rekommunalisierung“ und „Soziale Gerechtigkeit“ sind Schlagworte in ihrem Bürgermeisterprogramm.

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Die Hebamme zehrt von ihren Erfahrungen aus dem Leben. So ist sie auch in ihrem Gesundheitsberuf herumgekommen. „Ich war 20 Jahre fort und habe bei München und in Sylt gelebt“, berichtete sie. In Sylt? „Ja“, korrigiert sie, „nicht auf Sylt, sondern in Sylt. Wird heute ein Kind in Westerland oder in Wenningstedt geboren, wird es in Sylt und nicht auf Sylt geboren“. Die schwierige Situation der selbstständigen Hebammen hat Andrea Heuer politisiert – das wird im Gespräch schnell deutlich. Aber auch abseits des Gesundheitssystems hat sie Programmpunkte.

Grundhaltung

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„Ein soziales, friedliches und ökologisches Miteinander, Vielfalt und Gleichberechtigung sind für mich die Grundlagen und die Ziele kommunalpolitischen Handelns. Dafür stehe ich. Weder Herkunft, Aussehen, Geschlecht und sexuelle Orientierung noch Religion dürfen ein Ausschlussgrund für gesellschaftliche Teilhabe sein“, formuliert sie eingangs ihres Programms.

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Der stellvertretender Vorsitzende des Ortsverbandes, Frak Korthals, ergänzte: „Unsere Stadt Bad Berleburg muss ein offener und sicherer Ort für alle Menschen, die in Berleburg ihre Heimat haben, ihre Heimat suchen oder in Berleburg Gast sind oder sein möchten, sein und bleiben.“

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Andrea Heuer wird als Spitzenkandidatin für Bad Berleburg die einzige Bürgermeisterkandidatin der Partei in Wittgenstein bleiben. Die Linke wird weder in Bad Laasphe noch in Erndtebrück mit einer eigenen Alternative für das Bürgermeisteramt antreten, wie Thorsten Fischer erläutert. Die Bedingungen für Die Linke in den beiden Nachbarkommunen von Bad Berleburg seien ungleich schwerer.

Weitere Wahlveranstaltung

Am kommenden Dienstag, 9. Juni, finden die Wahlveranstaltungen des Ortsvereins mit den Wahlen für die Stadt Bad Laasphe und die Gemeinde Erndtebrück ihre Fortsetzung: im Goetheplatz Café in Bad Berleburg, um 19.30 Uhr.