Bad Berleburg. „Wir brauchen zusätzliche Klassenräume und müssen ein Entwässerungsproblem auf dem Flachdach lösen“, berichtet Manuel Spies.
Ferienzeit ist Bauzeit in den Schulen. Eine der größten Baustellen der Stadt Bad Berleburg läuft aktuell im Johannes-Althusius-Gymnasium, wo gleich mehrere Probleme auf einmal gelöst werden.
„Wir brauchen zusätzliche Klassenräume und müssen ein Entwässerungsproblem auf dem Flachdach lösen“, berichtet Manuel Spies im Gespräch mit der Redaktion. Der Leiter des Immobilienmanagements geht mit seiner Stellvertreterin Tanja Daus und dem Bauingenieur Udo Weber aus Elsoff Details der Planung auf der Baustelle durch. Die Heimatzeitung begleitet den Rundgang.
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„Durch den Wechsel von G8 auf G9 brauchen wir sechs Klassenräume zusätzlich. Das Problem war schon länger bekannt, war dann aber wegen der Umstellung auf G8 zunächst zurückgestellt worden“, erläutert Spies. Durch die erneute Reform ist es nun wieder akut. „Wir verfolgen hier aber einen neuen Ansatz, weil wir einen Sanierungsbedarf an der Fassade zur Poststraße, am Dach des Traktes haben und ein Entwässerungsproblem bei einem Flachdach festgestellt haben.“
Neuer Anbau
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Auf dem Flachdach entsteht nun ein Klassentrakt mit einem Pultdach, von Udo Weber in Holzrahmenbauweise entworfen. Mit dieser Baumaßnahme kann die Stadt neben Raum- und Dichtheitsproblemen gleich auch noch Brandschutzmängel beheben und nicht zuletzt die energetische Sanierung des Bauwerkes aus den 1960er Jahren vorantreiben.
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Im Bereich des aufgestockten Anbaus entstehen drei Klassenräume, im früheren Anbautrakt darunter ein weiterer. Außerdem konnte aus einem Sammlungsraum im Altbau ein neuer Fachraum für Naturwissenschaften eingerichtet werden. Und der sechste fehlende Unterrichtsraum entstehe in einem ehemals als Kunstraum genutzten Bereich neben dem Haupteingang, erläutert Spies.
Die Raumaufteilung ist aber nur ein Teil der Aufgabe: Die alte Nordfassade und der Giebel zur Poststraße wiesen nicht nur eine mangelhafte Dämmung auf, sie verfügten auch über innen liegende Fallrohre sowie Fenster und Türen mit Alurahmen. Gleichzeitig müssen neue Brandschutz-Abschnitte geschaffen und eine zusätzliche Feuertreppe angebaut werden. Um die Kosten hierfür geringer zu halten, wurden zwei Räume getauscht: Der Informatikraum, der den zusätzlichen Fluchtweg notwendig macht wurde eine Etage tiefer gelegt, die Lehrerbibliothek zieht ein Stockwerk höher. Außerdem werden in den beiden Klassentrakten die Toiletten barrierefrei gestaltet.
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„Wir haben es durchgerechnet – und die Aufstockung ist die wirtschaftlichste Lösung“, hatte auch der Kämmerer der Stadt Bad Berleburg im Gespräch mit der Redaktion gesagt.
Neben diesen „Äußerlichkeiten“ kommt es ebenso auf die inneren Werte an. So werden in diesem Fall die Klassenräume an das schnelle Internet angekoppelt. „Das Gymnasium verfügt bereits über einen Glasfaser-Anschluss. Jetzt legen wir noch Kupferleitungen in alle Klassenräume. Das Problem sind die Betonträger der Decken“, erläutert Tanja Daus. Um die Kabel nicht in Schlaufen um die Träger legen zu müssen, erfolgen Kernbohrungen. In Leerrohren, die ähnlich den ebenfalls sichtbaren Heizungsrohren gestaltet werden, können die Kabel dann verlegt werden.
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Drei Fördertöpfe
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Für die Finanzierung der Baumaßnahmen greift die Stadt Bad Berleburg laut Tanja Daus auf gleich drei verschiedene Förderprogramme zurück: Gute Schule 2020, den Digitalpakt und das Kommunalinvestitionsfördergesetz.
„Wir wollen die geräuschvollen Arbeiten am Rohbau bis zum Ende der Ferien abgeschlossen haben. Und dann laufen nur noch Ausbauarbeiten“, sagt Udo Weber über den Zeitplan, der zwischen Stadt, Bauunternehmen und Schule vereinbart ist.