Bad Berleburg/Bad Laasphe. . Abiturienten aus Bad Berleburg und Bad Laasphe schwimmen gegen den teuren Abiball-Strom der großen Städte. Wie sie ihre Feiern organisieren.

Die schriftlichen Abiturprüfungen haben sie gerade hinter sich gebracht, jetzt stehen noch die mündlichen Prüfungen an und dann haben es die Abiturienten Wittgensteins überstanden. Ist alles bestanden, steht nach der Zeugnisübergabe der große Abiball an. Die sind in den vergangenen Jahren immer teurer, aufwendiger und anspruchsvoller geworden, hieß es noch vor kurzem in der bundesweiten Medienlandschaft.

Ob die Wittgensteiner Schüler diesem Trend folgen oder gegen den Strom schwimmen und sich in Bescheidenheit üben, haben wir an den Schulen nachgefragt.

Feier erneut in Biedenkopf

Am 29. Juni steigt die große Sause der Abiturienten des städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe. „Die Schüler organisieren die Feier mit Unterstützung des Jahrgangsleiters“, erklärt Steffen Roth, stellvertretender Schulleiter. Erneut wird die Abschlussfeier in der bis zu 750 Personen fassenden Eventhalle in Biedenkopf stattfinden. „Das ist deutlich größer als unsere Aula“, sagt Roth.

Eintrittspreise bleiben im Rahmen

Im Gegensatz zu Städten wie Düsseldorf oder Münster, wo eine Eintrittskarte zum Abiball schon einmal bis zu 160 Euro kosten kann, verlangen die Wittgensteiner Abiturienten nur einen Bruchteil dessen.

So kostet die Karte für den Abiball des Bad Berleburger JAG zum Beispiel 25 Euro. Für die Abschlussfeier der Abiturienten des Gymnasiums Schloss Wittgenstein werden 20 Euro für den Eintritt fällig.

Deshalb verfahre man schon seit einigen Jahren so und nutze die Eventhalle für die private Feier, die der Abiball schlussendlich ist. „Die Miete der Halle ist auch der entscheidende Kostenfaktor der Feier.

Die Schüler kommen unter anderem durch Kuchenverkäufe an das benötigte Geld, oft sind sie auch in der Cafeteria eingesprungen. So können sie die Eintrittskarten günstig anbieten“, erklärt Roth.

Was die Gestaltung des Abiballs und die Ansprüche der Jugendlichen betrifft, kann er keine Veränderung oder gar finanziell belastende Steigerung beobachten. Ähnlich sieht es am Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) aus, dort seien Schüler derselben Meinung: „Es wurde eher die Einschätzung geäußert, dass die Ansprüche nicht so hoch wären“, teilt Schulleiter Clemens Binder mit.

Terminkollision am 5. Juli

Die Abiturienten des JAG feiern in der Kulturhalle Dotzlar am 5. Juli ihren Abiball – am selben Tag wie die des Gymnasiums Schloss Wittgenstein, die in der Volkshalle Feudingen zusammenkommen werden.

Mit Aufführungen werden die Abibälle unter anderem finanziert.
Mit Aufführungen werden die Abibälle unter anderem finanziert. © WP

An diesem Tag werden viele Wittgensteiner auf den Beinen sein und sich entscheiden müssen, wo sie feiern gehen – denn dieser Termin kollidiert auch mit dem Beginn des Schützenfestes in Bad Berleburg.

Auch die JAG-Abiturienten bemühen sich, den Abiball durch Sponsorensuche oder Kuchenverkauf zu finanzieren. Zusätzlich fließen die Einnahmen des Herbstballs in den Abiball-Topf. „Zur Organisation des Abiballs hat die Q2 Komitees gebildet, welche arbeitsteilig den Ball vorbereiten. Die Fäden laufen bei den Jahrgangsstufensprechern zusammen“, berichtet Binder.

Nicht anders ist das Bild am Gymnasium Schloss Wittgenstein. Auch dort sei kein Anstieg der Ansprüche feststellbar, teilt Lehrer Hajo Marc Walter mit. Die Organisation laufe in Eigenregie, bezahlt werde die Feier mit Geld aus Kuchenverkauf oder auch dem Erlös aus Theatervorführungen.

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