Bad Laasphe. Erich Bald, Vorsitzender des Gartenbauvereins Bad Laasphe, gibt Tipps für den Anbau im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.

„Sich in der Natur zu bewegen, ist eine totale Erfüllung“, sagt Erich Bald, Vorsitzender des Gartenbauvereins Bad Laasphe. Der 70-Jährige kann sich ein Leben ohne Gartenarbeit nicht vorstellen. Gerade in der Corona-Krise bietet sie eine schöne Ablenkung. Erich Bald gibt Tipps, was gerade im Garten oder auf dem Balkon und der Terrasse gesät werden kann und worauf beim Anbau zu achten ist.

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Bad Laasphe: Beete im Garten auflockern und gut gießen

„Die Beete sind trocken, die kann man schön auflockern und die ersten Dinge, die frostunempfindlich sind, säen“, sagt der Experte. Er empfiehlt zum Beispiel Steckzwiebeln und Möhren. „Ich habe vor 10 Tagen auch dicke Bohnen gelegt, die sind gut aufgegangen.“ Auch das Aussäen von Radieschen ist gerade gut möglich.

„Bei allem muss man nach dem Säen einer Kanne Wasser drüber schütten.“ Der Boden muss stets feucht gehalten werden, damit das Angepflanzte keimen kann. Erich Bald hat vor kurzem auch seine Rosen geschnitten und Unkraut gejätet. „Arbeit gibt’s momentan reichlich in den Gärten“, sagt er. Er pflanzt am liebsten Gemüse an, vor allem alte Sorten. „Ich generiere daraus auch Saatgut, um sie zu erhalten.“ So hat er in seinem Garten Bohnensorten, die weit über 100 Jahre alt sind.

Bad Laasphe: Obst- und Gemüseanbau lieber nach den Eisheiligen

„In den Supermärkten werden momentan viele Sachen angeboten, die eigentlich erst nach den Eisheiligen angepflanzt werden sollten.“ Das heißt, nach dem 11. bis 15. Mai. „Sommerblumen kann ich jetzt noch nicht rauspflanzen oder ich muss die Schale jeden Abend reinholen“, betont Erich Bald. Ähnlich sieht es mit Geranien und Petunien aus.

Pflanzen, Obst und Gemüse müssen unbedingt vor Frost bewahrt werden. Sein Tipp: „Ich habe immer Vlies zur Hand, um das Angepflanzte zuzudecken.“ Mitte März hat er zum Beispiel schon Blatt- und Kopfsalat ausgesät. „Legt man ein Vliesband drüber, wächst der wunderschön.“ Auch beim Kartoffelanbau geht Erich Bald so vor. Vor kurzem hat er auch Möhren angepflanzt. „Die decke ich nicht mehr zu, dafür ist es zu heiß.“

Bad Laasphe: Für Tomaten und Paprika ist es noch zu früh

Was die Pflanzen brauchen, steht auf der Anleitung zum Aussäen. Tomaten und Paprika sind zum Beispiel sehr wärmebedürftig. „Die muss ich mir erstmal am Zimmerfenster im Haus halten. Zum Abhärten kann ich sie tagsüber mal zwei bis drei Stunden rausstellen. Ich muss sie aber abends wieder reinholen.“ Erich Bald hat die Tomaten und die Paprika in seinem Gewächshaus untergebracht. „Die brauchen ja gewisse Nachttemperaturen, sodass sie wachsen können.“

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Der Profi rät, sich nicht zu sehr vom Angebot in den Garten- und Baumärkten beeinflussen zu lassen. „Man muss Geduld haben und darf sich nicht verrückt machen lassen, weil der Gartenmarkt schon Tomaten- und Paprikapflanzen hat“, so Erich Bald.

Bad Laasphe: Erich Bald liebt die Arbeit im Garten

Er ist überzeugt, dass man nicht unbedingt einen großen Garten braucht. „Wenn man ein paar Blumenbeete oder ein paar Kübel hat, erfüllt das schon unheimlich, wenn die Pflanzen blühen und wachsen.“ Auch auf dem Balkon und der Terrasse lasse sich vieles in Kästen und Kübeln anbauen. „Man kann zum Beispiel einfach einen Kasten mit Hängeerdbeeren auf dem Balkon anbringen.“ Gerade jetzt müssten viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie Zuhause bleiben: „Wenn man dann draußen arbeiten kann, fällt einem die Decke nicht auf den Kopf“, sagt Erich Bald.

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Er arbeitet schon seit seiner Jugend gerne in der Natur. „Ich freue mich jeden Morgen nach dem Frühstück und dem Zeitunglesen, wenn ich raus in den Garten gehen kann.“ Er hofft, dass gerade in der Corona-Krise vielleicht noch mehr Menschen eine Leidenschaft für die Gartenarbeit entwickeln. „Wenn hinterher die Rosen oder Sommerblumen blühen oder ich den ersten Salat ernten kann, das ist doch ein tolles Erlebnis!“

Info: Tipps für Anfänger im Obst- und Gemüseanbau

- Anfängern, die gerade erst mit dem Obst- und Gemüseanbau begonnen haben, rät Erich Bald, dass der Boden immer gut gelockert ist. „Sinnvoll ist auch ein biologischer Dünger.“ Ohne diesen wächst die Pflanze nicht. „So wie wir essen, muss die Pflanze auch ernährt werden, nur eben anders“, erklärt der Experte.

- Vor allem das Lesen der Anleitungen auf den Tütchen zum Säen ist wichtig. „Man sollte auch die Abstände zwischen den Pflanzen einhalten, die dort angegeben sind.“ Erich Bald empfiehlt Anfängern, mit dem Anbau von Salat, Radieschen und Kräutern zu beginnen.