Bad Laasphe. Schulleiterin Corie Hahn nennt es eine „Sensation“ und mit diesem großen Erfolg hatten auch Mathelehrer Steffen Roth so nicht gerechnet.
Lea Grübener (15), Ole-Samuel Witt (16) und Mohamed Taher Khazuran (18) waren selbst überrascht, dass sie jetzt als Landesbeste nach Holland fahren werden. Schulleiterin Corie Hahn nennt das Ganze eine „Sensation“ und mit diesem großen Erfolg beim „Macht-Mathe-Wettbewerb 2019/20“ hatten auch Studiendirektor und Mathelehrer Steffen Roth so nicht gerechnet, weil die Konkurrenz beim Landesfinale in Soest meist aus älteren und damit matheerfahreneren Schülern bestanden habe. „Ich hatte weiter unten auf der Ergebnisliste geschaut und das Städtische Gymnasium Bad Laasphe erst gar nicht gefunden“, sagt Roth und lächelt – kein Wunder. Bad Laasphe stand ja auch ganz oben.
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Umso größer ist die Freude bei allen Beteiligten. Nach 15 Jahren der Teilnahme holt sich das Städtische Gymnasium den Landessieg und schickt das Dreierteam zum Ländervergleich mit Schülern aus den Niederlanden, Dänemark, Japan und der Karibik am 13. und 14. März nach Garderen bei Amsterdam.
Angewandte Mathematik
Auch die drei Sieger staunten nicht schlecht: „Die anderen sahen alles so professionell aus mit ihren eigenen Laptops“, erinnert sich Ole-Samuel Witt. Aber Lea Grübener schaute lieber auf sich: „Ich hatte das Gefühl, die anderen sind gut, aber man will ja auch gewinnen und schaut auf sich und das Team.“
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Ihr Ticket für Holland haben die drei Schüler nicht mit der Lösung von Gleichungen oder der Konstruktion von geometrischen Formen gelöst. „Es ist angewandte Mathematik“, erläutert Lea Grübener aus Feudingen. „Wir mussten zum Beispiel Fahrzeugrouten durch die Niederlande vergleichen und Treffpunkte ermitteln.“ Dabei ging es darum, wie und wo sich mehrere Personen am günstigsten persönlich treffen können. Ein zweites Thema war der Klimawandel und CO2-Emissionen. So hat Ole-Samuel Witt eine Formel für den Anstieg des Meeresspiegels aufgestellt. „Dafür muss man erstmal das ganze Material sichten und zusammenbringen oder weitere Daten aus dem Internet sammeln“, berichtet der 16-jährige Banfer. Auch das Thema CO2-Bindung wurde berücksichtigt. „Es gibt verschiedene Baumarten, die unterschiedlich viel CO2 binden“, erklärt Mohamed Taher Khazuran aus Biedenkopf. Die Fichte binde durch ihr schnelles Wachstum mehr Kohlendioxid als beispielsweise die Eiche oder Buche. Es komme auf die richtige Mischung an, sagt der 18-Jährige.
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Gefunden hat sich das Team über die gemeinsame Leidenschaft für die Mathematik. Die drei haben in unterschiedlichen Besetzungen bereits an Wettbewerben teilgenommen. „Weil es nicht um Gleichungen geht, sondern ein Team ein Problem lösen muss, können sich die Mitglieder ergänzen. Jeder kann seine Stärken einbringen“, erläutert Lehrer Steffen Roth, der den Wettbewerb am Gymnasium begleitet.
Abseits vom Schulalltag
Viel mache auch die Wettbewerbssituation aus: „Die komplexen Aufgaben bauen aufeinander auf. Und die Schüler können zwei ganze Tage an einer Aufgabe sitzen, ohne das ein Gong sie rausreißt.“
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Das Ganze macht offensichtlich so viel Spaß, dass das Trio auch schon ganz konkrete Berufswünsche hat, die natürlich allesamt mit Mathematik zu tun haben: Lea Grübener kann sich vorstellen, später mal Medizin oder reine Mathematik zu studieren. Ole-Samuel Witt reizt am meisten die Physik, während Mohamed Taher Khazuran sich Physik, Mathematik, Medizin oder Luft- und Raumfahrttechnik vorstellen kann. Eines sollen die drei Schüler aber nach dem Wunsch von Steffen Roth machen: „Ich hoffe wir sehen uns dann nächstes Schuljahr im Leistungskurs Mathematik.“ Vorher fahren die drei aber nach Holland.