Bad Laasphe. Evelyn Kerber und Clemens Helmig haben es bereits getan. Jetzt überzeugen sie andere Schüler, sich bei der DKMS typisieren zu lassen.

Evelyn Kerber und Clemens Helmig haben es getan. Sie haben Stammzellen gespendet. Die 20-jährige Auszubildende und der 19-jährige Student sind als ehemalige Schüler am Mittwoch quasi Botschafter für ein großes Projekt. Das Städtische Gymnasium Bad Laasphe unterstützt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) bereits zum zweiten Mal mit einer freiwilligen Typisierungsaktion.

Bei der ersten Aktion vor zwei Jahren waren Clemens und Evelyn mit dabei und konnten jetzt bereits Menschen mit Blutkrebs helfen, die auf eine Stammzellenspende angewiesen sind. Und beide haben Ungewöhnliches dabei erlebt.

20 Vermittlungen pro Tag

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„Weltweit werden 20 Spender pro Tag vermittelt“, erklärt Johanna Fink von der DKMS. Doch diese Matches genannten Treffer, bei denen das Erbgut der Spender und der Patienten zueinanderpasst, sind wie ein Lottogewinn, die aber eben Leben retten können: „Tatsächlich hören die meisten Registrierten nicht wieder von uns“, gesteht Fink. Im Fall von Evelyn Kerber war das ganz anders: „Ich hatte schon nach 79 Tagen eine Rückmeldung“, war die 20-Jährige erstaunt. Zum Glück passt der OP-Termin für die Stammzellen-Entnahme mit ihren Abiprüfungen zusammen. Alles verlief reibungslos und für Evelyn Kerber ist klar, dass sie es immer wieder tun würde. „Es ist schon schön. Aber es ist nicht so, dass ich mich jetzt als Held fühlen würde“, sagt sie. Clemens Helmig sieht das genauso.

Alles passiert freiwillig

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Auch wenn man von der DKMS über ein Match informiert wird: „Die Spende ist freiwillig“, sagt Johanna Fink ganz deutlich. „Für mich war bei der Registrierung die Entscheidung schon gefallen, dass ich auch spenden werde“, ergänzt Clemens Helmig. Dass es gleich zwei Spenden würden, wusste er da noch nicht. „Ich habe einmal im September und dann noch einmal im Dezember gespendet – jeweils an die gleiche Person“, berichtet er.

Wer genau die Spende erhält, das bleibt jedoch anonym. Man erfährt nur das Alter, Geschlecht und das Land, aus dem der Patient kommt, erläutert Johanna Fink. Nach zwei Jahren sei es möglich, über die DKMS anonymisiert Briefkontakt aufzunehmen, wenn beide Seiten dies zulassen.

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Die DKMS ist auf möglichst viele registrierte potenzielle Spender angewiesen, damit Blutkrebspatienten dieses letzte Mittel der Stammzellenspende auch möglich gemacht wird.

Kriterien für Spender

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Es gibt ideale Fälle: „Wir brauchen möglichst viele junge Spender, denn die Stammzellenspenden von jungen Menschen sind erfolgreicher“, erklärt Johanna Fink. Spenden kann jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren. „Registrieren lassen kann man sich aber bereits mit 17 Jahren. Die Daten werden erst mit der Stammzellenspenderdatei verheiratet und zur Suche freigegeben, wenn man 18 Jahre alt und damit voll geschäftsfähig ist“, so Fink weiter.

Neben dem Alter gibt es aber auch weitere Einschränkungen und Ausschlusskriterien. So sind Menschen mit einem Gewicht von bis zu 50 Kilogramm von der Spende ausgeschlossen. Gleiches gilt für Übergewichtige mit einem Body-Mass-Index von 40 oder aber Menschen mit Diabetes von Typ 1 oder 2 oder mit Bluthochdruck.