Bad Berleburg. Mit einer neuen Komödie kehrt die Laienspielgruppe Bad Berleburg im März auf die Bühne zurück - nach zweijähriger Pause.
Die Laienspielgruppe Bad Berleburg ist wieder da. Ende März stehen die Frauen und Männer wieder mit einem Stück auf der Bühne – nach zweijähriger Pause. Über das neue Stück, die Lust am Schauspiel und die Gründe für die zweijährige Pause sprechen wir mit der 1. Vorsitzenden Samantha Cox.
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Die Laienspielgruppe Bad Berleburg kommt mit einem neuen Stück. Worum geht es?
Samantha Cox Das Stück heißt „Amnesie für Fortgeschrittene“ und spielt in der Unfallklinik Bruchfeld. Es geht um einen Patienten namens Alfred. Der ist bei einem Unfall auf den Kopf gefallen und seitdem nicht mehr er selbst. Er schläft immer wieder zwischendurch ein. Und immer, wenn er wieder wach wird, ist er jemand anderes – zum Beispiel jemand prominentes aus Film, Fernsehen, Musik oder ein Politiker. Er verkörpert dann diese Rolle. Und natürlich glaubt ihm nicht jeder. Hinzu kommt, dass in der Klinik komische Sachen passieren und sogar die Polizei gerufen wird.
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Es ist eine klassische Komödie. Und Sie spielen im Regelfall Komödien. Hat das einen speziellen Grund?
Es macht uns selbst sehr viel Spaß, etwas Lustiges zu spielen. Und wir wollen die Leute zum Lachen bringen, ihnen Spaß machen. Deswegen sind wir auf Komödien fokussiert. Im Laufe der Jahre waren auch Stücke dabei, die spannender waren, aber es kommt auch immer darauf an, welche Stücke man findet.
Woher bekommen Sie die Stoffe für die Stücke?
Wir treffen uns und schauen, wer in diesem Jahr überhaupt mitspielt. Wir haben ja nicht jedes Jahr die gleiche Besetzung. Dann schauen wir im Internet bei verschiedenen Verlagen. Über die Jahre haben wir so unsere Anlaufstellen. Und dann schauen wir direkt nach der Besetzung. Wie viele männliche und weibliche Mitspieler gibt es und danach lassen sich die Stücke filtern. Anhand der Beschreibungen merkt man schell, ob es passt oder nicht.
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Wer entscheidet, welche Stücke gespielt werden?
Von den Stücken, die infrage kommen, kann man Leseproben bestellen oder herunterladen. Das lesen wir uns dann alles zusammen durch und entscheiden dann. Beim aktuellen Stück ging das recht schnell. Ich hatte das Stück gefunden – zum allerersten Mal (lacht)-- aber es ist eigentlich egal, wem etwas in die Hände fällt. Ich habe es als Ansichtsexemplar bestellt, wie haben es gelesen und alle fanden es gut.
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Müssen Sie die Stücke auf die Laienspielgruppe anpassen?
Wir haben es noch mehrfach gelesen und beim Lesen überlegen wir schon, wer könnte welche Rolle spielen. Es muss ja vom Typ her passen. Ich habe zum Beispiel auch schon eine 80-jährige Oma gespielt. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Aber die Ulrike (Dickel/ die Regisseurin) kriegt so Einiges in der Maske hin. Mit ihr zusammen entscheiden wir dann, wer was spielt. Wir versuchen auch, dass jeder mal dran ist und eine Hauptrolle spielt.
Bei den Stücken dreht sich vieles um die Menschen auf der Bühne. Wer kümmert sich um Bühnenbild und Technik?
Ohne unsere Heinzelmännchen geht gar nichts. Das sind dann Ehemann, Ehefrau, Kinder oder auch Bekannte, die sagen ‘mitspielen will ich nicht, auf die Bühne bekommt mich keiner, aber ich helfe gerne beim Drumrum’. Auf diese Helfer können wir immer zählen. Das Bühnenbild haben wir selber erstellt, die Stellwände werden dann für die Aufführungen angepasst. Das machen die Männer und wenn uns mal ein Kostüm fehlt, dann näht die Ulrike das. Sie hat einfach ein gutes Auge für die Bühnenoutfits und macht uns Mitspielern die Maske und Haare. Wir würden ohne sie nicht so gut auf der Bühne aussehen.
Die Frau Dickel ist so ein bisschen Mädchen für alles...
Das stimmt! Ohne Ulrike liefe gar nichts. Auch wenn sie sich vor vier Jahren aus dem Vorstand zurückgezogen hat. Inzwischen hab ich den Posten. Aber es ist alles ein Miteinander.
Die Gruppe hat zwei Jahre Pause gemacht. Was war der Grund?
Der Umbau des Bürgerhauses ist uns dazwischen gekommen. Wir wollten deshalb ursprünglich auf Ende letzten Jahres ausweichen. Aber wir haben Mitte 2018 gemerkt, wenn wir jetzt nicht aus den Puschen kommen, wird es nichts. Es war irgendwie die Luft raus. Wir können uns das selbst nicht erklären. Wir wollten aber auch nichts auf die Bühne bringen, mit dem wir nicht zufrieden sind, also haben wir noch einmal verschoben. Wir standen kurz vor dem Punkt, ob wir überhaupt noch spielen wollen. Dieser Tiefpunkt war auch ein bisschen ein Schock. Weil wir doch weiter machen wollen. Das hat uns Aufwind gegeben und jetzt läuft es gut.
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Was hat sich in den zwei Jahren Pause verändert?
Wir haben zwei Frauen gewinnen können, die bislang noch nicht auf der Bühne waren.
Woher kommen die Mitwirkenden der Laienspielgruppe?
Ein paar Leute sind schon viele Jahre dabei. Ich bin jetzt auch schon 15 Jahre dabei. So ein eiserner Kern ist schon da. Wer Lust hat, kann gerne vorbeikommen. Wir horchen aber auch schon im Bekanntenkreis und manchmal fallen uns Leute ein, die offen sind, eine lustige Art haben und die in die Truppe passen.
Die Spieltermine sind: Donnerstag, 26. März, 20 Uhr, Freitag, 27. März, 20 Uhr, Samstag, 28. März, 20 Uhr, Sonntag, 29. März, 15 Uhr.