Bad Berleburg. . Die Kernstadt von Bad Berleburg ist am Donnerstagmorgen nur knapp einer Katastrophe entgangen. Nach dem Leck in einer Gasleitung wird Großalarm ausgelöst.

  • Bauarbeiter beschädigen Gas-Überlandleitung.
  • 14 000 Menschen sind mehrere Stunden ohne Strom
  • 120 Anwohner werden evakuiert

Die Kernstadt von Bad Berleburg ist am Donnerstagmorgen nur knapp einer Katastrophe entgangen. Ein 44-jähriger Arbeiter hatte mit einer Baumaschine eine Ferngas-Leitung von Westnetz beschädigt und so einen Großeinsatz ausgelöst.

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20 Menschen mussten laut Einsatzleitung zwischenzeitlich aus dem Umfeld des Gaslecks für mehrere Stunden evakuiert werden. Hinzu kamen 30 Kinder einer Nachmittagsbetreuung. Sie fanden in der Turnhalle des Berufskollegs Wittgenstein Unterschlupf – und wurden von Einsatzkräften des Malteser Hilfsdienstes und des DRK versorgt und verpflegt.

200 Einsatzkräfte von Freiwilliger Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Technischem Hilfswerk, Polizei sowie dem Gas- und Stromversorger Westnetz waren im Einsatz. Den Löwenanteil stellte die Freiwillige Feuerwehr aus Bad Berleburg.

Gas zischt aus defekter Leitung

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    Die Ursache

    Im Homrighäuser Weg fanden am Morgen Erdarbeiten statt. Dort sollen Kabel für das Breitband-Internet verlegt werden. Eine Bodenfräse hat dabei die unter einem Feldweg verlaufende Ferngas-Leitung beschädigt. Ob die Baufirma nichts vom Verlauf der Leitung wusste, fahrlässig arbeitete, oder ob die Gasleitung in weniger als der üblichen Tiefe von mindestens einem Meter lag, werden Sachverständige klären müssen.

    Die Strom- und Gasleitungen

    Im Einsatzleitwagen laufen die Fäden zusammen und werden die Entscheidungen getroffen.
    Im Einsatzleitwagen laufen die Fäden zusammen und werden die Entscheidungen getroffen. © Matthis Böhl

    Die Gasleitung verläuft als Überlandleitung von Kreuztal in Richtung Winterberg. Sie hat einen Durchmesser von 250 Millimetern und wird mit einem Gasdruck von 43 bar betrieben. Entsprechend laut war auch das Ausströmgeräusch der Fontäne. Das Fauchen war noch Hunderte Meter vom Unfallort entfernt ohrenbetäubend. Direkt über dem Leck verläuft eine 110 Kilovolt-Hochspannungs-Stromleitung, die schnell vom Netz genommen werden musste, um die Explosionsgefahr einzudämmen, wie Christoph Brombach von Westnetz erläuterte.

    Außerdem wurde zur Sicherheit auch ein Überflugverbot für Flugzeuge im Bereich unter 5000 Metern für Bad Berleburg verhängt.

    Grafik: Manuela Nossutta
    Grafik: Manuela Nossutta

    14 000 Menschen ohne Strom

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    Von Lars-Peter Dickel, Marcel Krombusch, Hartwig Sellmann, Matthias Böhl

    14 000 Menschen waren deshalb zwischenzeitlich ohne Strom. In der Teilen der Kernstadt dauerte der Ausfall von 10.48 bis 14.16 Uhr. Nach und nach schlossen Techniker die Straßenzüge und Ortschaften durch Überbrückungen wieder an, so dass am Nachmittag ein erstes Aufatmen möglich war. Einrichtungen wie die Flüchtlingsunterkunft am Spielacker wurden mit Notstrom-Aggregaten versorgt.

    Die Reparaturarbeiten

    Nach Angaben des Netzbetreibers Westnetz kann eine solche Gasleitung nicht sofort abgeschiebert werden, da dies Auswirkungen auf das Versorgungsnetz hat. Zur Reparatur der Gasleitung wurde diese später an zwei Stellen in Raumland und Wemlighausen geschlossen, um den Gasaustritt zu stoppen. Anschließend wurden auch die Strom-Hochspannungsleitungen wieder in Betrieb genommen. Die weitere Reparatur der Gasleitung erstreckte sich bis in die Nacht.

    Bürgermeister Fuhrmann über den Gas-Alarm

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      Notfalltelefone

      Für alle betroffenen Bürger hat der Kreis Siegen-Wittgenstein ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist unter 0271/333-1120 erreichbar. Wer Probleme mit der Gasversorgung hat, kann die kostenlose Westnetz-Hotline 08000793427 anrufen.

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