Bisonbulle Cajetan bringt Artgenossen mit nach Feudingen
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Feudingen. . In der Grafschaft Bentheim, zehn Autominuten von der niederländischen Grenze entfernt, stehen demnächst zwei oder drei Waldbisons für ihren Transport in Richtung Wittgenstein bereit. Eine neue Heimat finden die Bisons aus dem Tierpark Nordhorn dann in einem Gehege am Dernbach bei Familie Wickel.
Eine neue Heimat finden zwei oder drei die Bisons aus dem Tierpark Nordhorn in einem Gehege am Dernbach bei Familie Wickel. Dort betreibt der Verein „Artenschutzzentrum Feudingen“ ein Zuchtprogramm zur Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Bisonart.
Projekt findet Anerkennung
Wie Kuratorin und Zoo-Tierärztin Dr. Heike Weber (Nordhorn) der Westfalenpost bestätigte, hat der Tierpark mit dem Feudinger Verein „eine Kooperation vereinbart“, weil Achim Wickel und Uwe Lindner „uns mit ihrem Projekt überzeugt haben. Wir begrüßen es ausdrücklich und unterstützen es gern“, so Dr. Weber. Und deshalb wird im Tierpark Nordhorn gerade darüber nachgedacht, ob zwei oder drei Tiere, und welche nach Wittgenstein gegeben werden. Fest steht, das verriet Dr. Weber unserer Zeitung, dass der zweijährige Jungbulle „Cajetan“ nach Feudingen kommen wird.
Gesundheits-Check vorm Transport
Aber bevor überhaupt ein Tier die nicht unstrapaziöse Reise antreten kann, stehen noch veterinärmedizinische Untersuchungen an. Zur Zeit, so schildert die Tierärztin, „üben wir das Durchgehen der Tiere durch den Fangstand, um dann hoffentlich nächste Woche darin die Bisons fixieren und Blutproben nehmen zu können. Die müssen dann zum Veterinär-Untersuchungslabor nach Oldenburg. Sobald die Ergebnisse vorliegen kann der eigentliche Transport geplant werden.“
Die Tierpark-Betreiber setzen voraus, dass die Proben negativ ausfallen; was ja bedeutet: Die Tiere sind gesund. Dr. Heike Weber: „Davon gehen wir aus, denn wir hatten bisher keine Krankheitsprobleme in unserer Herde“. Die besteht momentan aus einem Zuchtbullen, drei weiblichen Zuchttieren und fünf Jungtieren aus den Geburtsjahrgängen 2012 bis 2014.
Russischer Experte zeigt Interesse
In Feudingen, so erklärt Projekt-Betreiber Achim Wickel, „stehen wir für die Aufnahme von Tieren bereit.“ Es stünden neben den Untersuchungen noch „Absprachen zwischen den Amtstierärzten der beiden Landkreise“ aus, erklärte Wickel. Er freue sich auf die Waldbisons ebenso wie auf den angekündigten Besuch des russischen Veterinär-Wissenschaftlers Prof. Taras Sipko vom Institut für Ökologie und Evolution an der Universität in Moskau. Prof. Sipko hat sein Interesse an Tieren für ein Wiederaufzuchtprojekt von Waldbisons in Sibirien bekundet. Auch aus dem Kaukasus gibt es laut Achim Wickel bereits Anfragen.
Wo die Bisons leben
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Bleibt noch die Frage: Was kostet denn eigentlich ein Waldbison? Die Antwort kommt von der Kuratorin aus Nordhorn: „Theoretisch sind solch seltene Tiere unbezahlbar, und wenn es einer nur aus Spaß zuhause halten möchte, machen wir da als Zoo nicht mit. Aber das Projekt Feudingen halten wir für so charmant, dass da kein Geld fließt. Hier hilft man sich untereinander.“
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