Hagen. . Die Bezirksregierung Arnsberg will das ehemalige Krankenhaus nicht nur als Notunterkunft, sondern auch auf Dauer für Flüchtlinge nutzen. Nun gibt sie der Gemeinde Wickede ein Jahr lang Zeit, gegen die Pläne vor dem Verwaltungsgericht Klage einzureichen. Der Streit um die Ex-Klinik geht weiter.

Das ehemalige Marienkrankenhaus in Wimbern soll auf Dauer Unterkunft für Asylbewerber werden. Die Bezirksregierung hat nun mitgeteilt, sich über das Veto der Gemeinde Wickede gegen eine Nutzungsänderung hinwegzusetzen – wie ihr das nach Paragraf 37 des Baugesetzbuches zusteht. Damit geht der bald zwei Jahre dauernde Streit um die Ex-Klinik weiter.

Ein Jahr lang will die Arnsberger Behörde der Kommune nun Zeit lassen, zu der Entscheidung Stellung zu beziehen. Zwar hatte der Rat in Wickede bereits im Vorfeld beschlossen, vor dem Verwaltungsgericht zu klagen. Weil unterdessen aber Kommunalwahlen stattgefunden haben, wolle man dem neuen Parlament und Bürgermeister genug Gelegenheit geben, sich in die Sachlage einzuarbeiten, heißt es bei der Bezirksregierung.

Behörde sucht weitere Gebäude für Asyl-Einrichtungen

Bis zu einer endgültigen Klärung wird die Einrichtung als Notunterkunft genutzt. Derzeit sind dort 157 Flüchtlinge untergebracht, für maximal 280 ist gegenwärtig Platz. Wie viele Asylbewerber am Ende in der dauerhaften Einrichtung unterkommen sollen, „das muss sich noch entwickeln“, so Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Behörde. In ersten Planungen war man noch von 500 Plätzen ausgegangen.

Unterdessen trifft die Bezirksregierung weitere bauliche Vorbereitungen für die dauerhafte Einrichtung, will zum Beispiel einen Zaun rund um das Krankenhaus errichten und den Brandschutz weiter verbessern. Andererseits sucht die Behörde nach weiteren geeigneten Gebäuden für die Asylbewerber in Mönchengladbach, Stenden am Niederrhein und Borgentreich in Ostwestfalen. „Die Asylbewerberzahlen steigen weiter“, so Söbbeler. „Wir brauchen Plätze, Plätze, Plätze.“