Warstein. . „Wie eine große Familie wirken die Akteure auf dem Jubiläums-Foto der Großen Warsteiner Karnevalsgesellschaft. Die Altersspanne reicht über mehrere Generationen - das macht eine Familie aus“, fasste Rolf Tüllmann das Vereinsleben der GWK zusammen.
Zum 125- jährigen Jubiläum hatte die GWK alle Mitglieder und Freunde am Samstag zu einem Festnachmittag in die kleine Sauerlandhalle nach Warstein eingeladen. In seiner Eröffnungsrede versprach Präsident André Dostal den Gratulanten ein lockeres Jubiläumsprogramm mit Musik und Tanz. Unter dem Jubiläumsmotto „125 Jahre jung – Warsteins Narren voll in Schwung“ machte Laudator und Festredner Rolf Tüllmann den Anfang.
Mit viel Witz und Charme aber auch kritischen Worten versuchte er den Gästen die Historie der GWK und die des Karnevals an sich, näher zu bringen. Besonders beschäftige ihn die Frage, vor welchem Hintergrund die Männer der ersten Stunde 1887 den „Ulk-Verein“ zu gründen. „Die Lebensbedingungen waren schlecht, die Lebenserwartungen waren mit heute nicht vergleichbar. Es gab in Warstein nicht einmal Strom“, resümierte Tüllmann. Er verglich die damalige Situation mit dem Textinhalt des Songs von Herbert Grönemeyer. „Auf dem Boden der Tatsachen gibt es nichts zu lachen“. „Das muss die Motivation dieser Männer gewesen sein, ihren Frohsinn und ihre Heiterkeit in Warstein zu etablieren“, so Rolf Tüllmann.
Nach dieser launigen Rede, gespickt mit humorvollen Anekdoten, ging es dann Schlag auf Schlag. Immerhin hatten Präsident André Dostal, die Vizepräsidenten Christian Tüllmann und Thomas Müller sowie die Warsteiner Tollitäten Andreas und Judith Wiemar und das Kinderprinzenpaar Marc Heppe und Marlin Schulte zahlreiche Gäste zu begrüßen.
Neben den Vorständen der Warsteiner Vereine waren Abordnungen der Karnevalsgesellschaften mit ihren Prinzenpaaren aus den Nachbargemeinden Rüthen, Drewer, Kallenhardt, Meiste, Effeln, Belecke, Suttrop, Hirschberg, Niederbergheim, MüSiWa und Allagen ebenso erschienen, wie die Ortsvorsteherin Elisabeth Wiese und Bürgermeister Manfred Gödde. „125 Jahre GWK, das heißt auch 125 Jahre Tradition, Heimat und Hochkultur. Mit Begeisterung zur GWK führen junge Leute das Werk ihrer Gründer fort“, brachte Gödde seinen Geburtstagsgruß auf den Punkt.
Auch Elisabeth Wiese gratulierte: „Die GWK ist in Warstein ein hochbedeutender Kulturträger aber auch ein Eckpfeiler des regen Vereinslebens hier in Warstein“, betonte Wiese. Mit einer „flüssigen Geburtstagstorte“ und „Happy Biersday“ überraschte Brauereichefin Catharina Cramer die GWK-Mitglieder. Zu den Gratulanten zählte auch der befreundete Karnevalsverein aus Duisburg, „Gruen-Weiss Walsum“. Immerhin ist Frank Raddue-Cramer deren aktives Karnevalsmitglied. Er zog es allerdings vor, den Warsteiner Karnevalisten mit einer überdimensionalen Flasche Wacholder zu gratulieren. Dabei hatte er auch eine Gebrauchsanweisung parat: „Wenn man den wohldosiert trinkt, erreicht man die Vitalität und die Kondition von Ehrensenator Albert Fromme“, so der Duisburger Karnevalist.
Die weiteste Anreise hatten die „Pères la Joie” (Freudenväter) mit Präsident Andre Lourme aus der französischen Partnerstadt St. Pol. Er hob besonders die jahrzehntelange Freundschaft mit der Warsteiner GWK hervor. Dass beide Vereine stolz auf ihre Freundschaft sein können sei nicht zuletzt den beiden Garanten und ehemaligen Präsidenten Hans Willi Tacke und Horst Wieskemper zu verdanken.
Mit einem ganz besonderen Geburtstagsgeschenk überraschte die bekannte Musikgruppe Warstein Project den Vorstand. Ihr neuer Song „Wo wir sind ist Karneval“, wurde der GWK eigens dem 125-jährigen Jubiläum gewidmet.
Die Elferratsmitglieder Jürgen Bamberg und Bernd Voss freuten sich über den Verdienstorden des Bundes Westfälischer Karneval (BWK). „Karneval ist nicht nur Frohsinn und Heiterkeit, dahinter steckt viel Arbeit, besonders hinter der Bühne“, so die Geschäftsführerin Nicole Welke. Neben der langjährigen Vereinszugehörigkeit zeigte sich Bernd Voss über viele Jahre für das Vereinsarchiv zuständig. „Jürgen Bamberg hat sich über viele Jahre um die Instandhaltung der GWK-Scheune und den Karnevalswagen bemüht“, betonte sie.
Neben den Grußworten und den Ehrungen standen besonders auch Musik und Tanz auf dem Programm. Für die richtige Karnevalsstimmung mit Schunkelmusik und karnevalstischen Ohrwürmern sorgte der Motzki Chor. Ihre Prämiere mit dem Schautanz „Schmetterlinge rocken die Blumenwiese“ feierte die Jugendgarde. Auch Solomariechen Josephine Becker und die Juniorengarde zeigten mit akrobatischen Tanzeinlagen ihr Talent. Die Jugendprinzengarde der GWK sowie die Kolping-Prinzengarde mit ihrem Tanzpaar Denise Smorra und Manuel Broszat beeindruckten das Publikum mit Menschenpyramiden und akrobatischen Elementen. Die Seniorengarde entführte das Publikum mit „Welcome to Egypt“ in das Land der Pharaonen und Pyramiden. Eine Musik-Show mit dem Duo „Coloured Birds“ aus Duisburg ließ die Stimmung noch einmal richtig aufkochen.
125 Jahre GWK
