Warstein. .

Ab September soll das Rauchverbot in NRW verschärft werden. Die Warsteiner Schützen machen sich Sorgen um ihre Tradition. Bernhard Franz Kruse, Vorsitzender der Bürgerschützen Warstein, ist sich sicher: „Wenn das Rauchverbot kommt, dann können wir uns bald auf die Fahnen schreiben: Es war einmal.“

Beim alljährlichen Obristentreffen in Arnsberg wurde über diese Problematik diskutiert. Was passiert, wenn die Landesregierung den Nichtraucherschutz auch auf Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen ausweitet? Die anwesenden Schützen aus dem Kreisschützenbund Arnsberg, wozu auch Warstein gehört, waren sich einig: Das Rauchverbot ist eine Gefahr für alle Schützenfeste.

Der Spitzenverband - der Sauerländer Schützenbund - wurde bei diesem Thema bereits eingeschaltet und hat daraufhin mit dem zuständigen Ministerium in Düsseldorf gesprochen. „Da kämpfen jetzt alle Schützen gemeinsam. Das ist unsere einzige Chance“, meint Kruse, „und das natürlich auch für andere Vereine, wie zum Beispiel auch für Karnevalsvereine.“

Dieser Meinung ist auch Andre Dostal, Präsident der GWK. „Natürlich haben wir Angst, dass es uns betreffen wird, weil es ja um öffentliche Veranstaltungen geht“, sagt er. Sobald die heiße Phase vorbei sei, wolle auch er sich zusammen mit seinem Verein konkrete Gedanken über dieses Thema machen. Bis dahin heißt es abwarten. „Dieses Jahr können wir Karneval ja noch normal feiern.“

Was danach kommt ist ungewiss. Der Vorsitzende der Bürgerschützen glaubt nicht daran, dass sich die Landesregierung noch umstimmen lassen wird. Kruse: „Wir müssen einfach abwarten.“ Und eventuell müsste man sich ab September Gedanken über Alternativen machen.

„Man könnte die Feste nur noch für Mitglieder organisieren, also als private Veranstaltung. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Schützenfestes“, so Kruse, „genauso wenig, wie die Schützenfeste aufzuteilen in Raucher und Nichtraucher.“

Bisher hätte es noch nie Beschwerden gegeben, sagt der Warsteiner Schütze, deshalb verstünde er die Landesregierung nicht. „Rauchen gehört eben für viele zur Geselligkeit dazu.“ Jeder Verein sollte deshalb weiterhin selbst entscheiden können.

Bei den Bürgerschützen Warstein wird zum Beispiel bei den Kinderschützenfesten und bei Veranstaltungen mit Kindern nie geraucht. „Das ist ein guter Kompromiss“, findet Kruse, „bei weiteren Verboten bleiben aber bestimmt viele einfach weg.