Amecke. Das gab es noch nie in Sundern: 220 Bürger aus ganz Sundern gehen heute am Nachmittag auf die Straße und protestieren gegen den Ferienpark.
„Das ist meine erste Demonstration“, versichern gestern Nachmittag einige angesprochene Amecker vor der Schützenhalle. Doch sie sind gekommen, denn was da geplant ist im Gebiet des Bebauungsplanes A 26 am alten Freibad ist schon einschneidend für den kleinen Ort. Deshalb sind auch 220 Personen erschienen und machen Krach und Druck.
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„Die meisten haben Angst, was da kommt“, berichtet Monika Krick, die Ortsvorsteherin. Sie sei aber als Bürgerin hier. Es sei nichts geschehen in den vergangenen elf Jahren, die Versprechungen wie ein neues Freibad oder Allwetterbad, sie seien ja nicht gekommen: „Die Natur geht in Amecke flöten“, sagt sie.
Blauer Himmel und viele Sorgen
Die meisten sind dick eingemummelt erschienen, denn Regen ist zu erwarten. Doch bis 17.32 Uhr, als der
Zug am alten Freibadparkplatz ohne Zwischenfälle endet, bleibt es bei blauem Himmel und Sonnenuntergang. Eigentlich beste Stimmung am See. Doch die scharfen Pfiffe der Trillerpfeifen und die großen Plakate der Demonstranten sprechen eine andere Sprache.
Sprachrohr der Bürger ist um punkt 17 Uhr vor der Schützenhalle der Amecker Bürger, und Anlieger vom Roden, Hans Klein. Er setzt markige Worte, die die anwesenden Politiker angreifen. Doch da ist Hans Klein, heute für die WiSu selbst im Rat, sauber: Er war 2009, als der umstrittene Bebauungsplan vom Rat verabschiedet wurde, noch nicht dabei. Klein macht nochmals klar, um was es geht: „Wir demonstrieren gegen einen Bauträger wie die Helma AG, die ohne Infrastruktur bauen will. Eine nackte Siedlung, und das wollen wir nicht.“
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Den A 26 bezeichnet Hans Klein, der die Demo auch angemeldet hat, als „verantwortungslosen Plan“, der
es ermögliche, vier- bis fünfgeschossig zu bauen. „Von einem grünen Park ist nicht mehr viel übrig geblieben. Und das wollen wir nicht.“ Er zweifele noch, was es 2009 gewesen sei, diesem Plan zuzustimmen: Unkenntnis oder Naivität: „Er ist aber bis heute rechtskräftig.“
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An dieser Stelle müsse man ansetzen: „2020 fordern wir, dass der Plan aufgehoben wird, erst danach muss
mit den Bürgern überlegt werden, welche Art Park gebaut wird“, fordert Klein unter lautem Applaus. Das Jahr 2020 biete eine Chance, den Plan zu heilen. „Und wir müssen keine Millionen Entschädigung zahlen“, sagt Klein. In der Abstimmung in einem noch nicht terminierten Sonderrat verlange die WiSu namentliche Abstimmung: „Wir Amecker erwarten von jedem Ratsmitglied, dass es die Interessen der Bürger vertritt und keine Individualinteressen.“ Die Bürger würden sich die Abstimmung merken: „Notfalls hängen wir das vor Wahl auch nochmals aus“.
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Wir sind viele“
Mit dem Satz, dass 220 Leute, die mitdemonstriert hätten und das eine gute Voraussetzung für eine Party sei, beendet Hans Klein die Demonstration: „Wir sind viele und wir kommen wieder“, fügte er unter Applaus noch an.