Sundern. Es gibt noch Möglichkeiten, Einfluss auf den Ferienpark zu nehmen. Das war heute die Botschaft von Bürgermeister Ralph Brodel an die Amecker.

Der proppenvolle Sunderner Ratssaal erinnerte an die Abende vor vielen Jahren, als wichtige Weichen für den Ferienpark in Amecke gestellt werden sollten. Gestern Abend saßen Vertreter von „Amecke 21“, der „Saubermänner“ und viele interessierte andere Amecker und Sunderner auf der Zuschauerbank und im ganzen Saal verteilt. Gespannt wartete man auf Fakten und Informationen von Bürgermeister Ralph Brodel.

Zunächst stand aber die Bürgerfragestunde an, die vor allem von den BI-Vertretern volle 60 Minuten ausgeschöpft wurde. Danach beschäftigte sich der Rat nochmals 90 Minuten mit dem Thema. Gefordert sind jetzt eine gründliche Vorlage mit der Klärung aller rechtlichen Fragen und die Einberufung eines Sonderrates, um bestimmte Dinge zu verabschieden. Die Diskussion in den wichtigsten Stichpunkten.

Zeitpunkt Information

Wann wusste der Bürgermeister frühestens von dem Projekt?Das waren im Oktober Gerüchte um einen möglichen neuen Investor: „Die aber mitten in Verkaufsverhandlungen mit der Stadt zum Rückkauf kamen.“ Dann erst wurde der Stadt am 10. Dezember durch Anfordern eines Negativtestates der Verkauf angezeigt. Die Frage, warum der Rat so spät informiert wurde, beantwortet Brodel so: „Nicht mit allem geht man auf den Markt. Ab 10. Dezember war es in der Prüfung. Hätten wir ein Vorkaufsrecht gehabt, hätte ich umgehend informiert.“ Außerdem dürfe er über Geschäfte von Dritten berichten.

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Vorkaufsrecht

Der Parkplatz ist als öffentlicher Parkplatz eingetragen. Da er schon gebaut ist, gab es kein Vorkaufsrecht. Das wäre nur gegeben, wenn der Parkplatz nicht erstellt gewesen wäre. Auf die anderen Flächen besaß die Stadt ohnehin keine rechtliche Grundlage zu einem Vorkaufsrecht. Deshalb musste man das Testat auch zügig beantworten.

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Möglichkeiten gegen den Park

Gibt es noch eine Chance, den Park zu verhindern? Das wollte vor allem Ortsvorsteherin Monika Krick wissen. Und der Bürgermeister antwortete mit einem klaren Ja. Es gebe mehrere Möglichkeiten, etwa die

Gestaltungssatzung, die aber nicht viel verändere an der Größe, eher in puncto Farbe und ähnlichem. Dann könne man den Bebauungsplan aufheben oder für den Plan eine Veränderungssperre aussprechen. Diese könne zwei Jahre dauern, und nochmals zweimal ein Jahr verlängert werden. Auch könne man eine Änderung oder Anpassung des Regionalplanes erwirken. Das dauere aber unter Umständen längere Zeit. Außerdem könne und solle man mit der Helma AG in Verbindung treten. Dabei sprach sich der Bürgermeister ausdrücklich dafür aus, dass er „diese Riesenanlage nicht wolle: Kein Mensch in Amecke, in Sundern oder in der Verwaltung.“ An dieser Stelle gab es Einwände von der BI: „Sie haben sich nicht eingesetzt. Warum sind Flächen nicht schon vor Jahren herausgenommen worden?“ Brodel betonte, er wolle einen ökologischen, nachhaltigen Park, der in die Landschaft harmonisch eingepasst sei. Bei einem Gespräch mit der Helma AG könne man fragen, ob sie permanent gegen die Stadt, das Dorf und Politik kämpfen wollten: „Das wäre schon eine Möglichkeit“, so Brodel zu dieser Chance.

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Baubeginn

Zunächst steht der Bauantrag an, den die Stadt prüfen muss. Das allein dauere wegen des Umfanges schon drei bis vier Monate: „Das wäre dann der früheste Termin“, so Fachbereichsleiter Lars Ohlig dazu.

Aufhebung

Warum wurde die Aufhebung des Bebauungsplanes nicht vollzogen? Dazu sagte Brodel, dass dies im März 2018 der Vorschlag war, dass man aber nicht dazu bereit war, weil man weitere Fakten zum möglichen Regressrisiko haben wollte.

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