Hilchenbach. Akrobaten, Gaukler und Jongleure bestimmen die Szenerie vor der Zelttheaterstadt beim Festival Kultur Pur 2013 auf dem Giller.

Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen lässt es sich auf der Ginsberger Heide gut aushalten, wenn sich zum Beispiel das Duo Musa — sie kommt aus den Niederlanden, er aus Kenia — bis in schwindelnde Höhen hinauf an der magischen Jacke abarbeiten — entweder am Trapez oder auf waghalsig übereinander gestapelten Stühlen.

Decke an Decke in der Sonne

Zusammenrücken ist allerdings Pflicht an diesem Pfingstsonntagnachmittag: Das gilt hier, das gilt für den großen Sandkasten, in dem möglichst viele Kinder möglichst große Burgen bauen wollen, und das gilt vor allem für die Großen auf der Liegewiese. Da liegt in den sonnigsten Stunden Decke an Decke – wie an irgendeinem südlichen Strand.

Schlange stehen heißt es vor dem neun Meter Durchmesser großen Rundzelt, der „Maiurta“, der spanischen Compagnie Los Galindos. Ein Zirkus mit nur einem Akrobaten, der zugleich Jongleur und Clown ist, und einem Musiker. Marcel Escolano will spielen, „ein Märchen ohne Geschichte erzählen“.

Zelttheaterstadt der Künstler

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Aber: Das erste Kunststück erleben die Besucher schon vor dem Beginn der poetisch anmutenden Vorstellung im Halbdunkel, wenn es den Galindos gelingt, tatsächlich die ganze große Menschenschlange, die draußen wartet, auf den winzigen Rängen ihrer Manege unterzubringen.

Herbie Treehat und Pete Dobbing schon oft bei Kultur Pur

Vor den Straßenkünstlern vom Londoner Covent Garden ist niemand sicher — am besten hilft: mitmachen. Herbie Treehat und Pete Dobbing sind schon oft bei Kultur Pur dabeigewesen. Erstmals sind diesmal Jack Beavis und Hazel Anderson mitgereist. Sie jonglieren, balancieren, formen Luftballons zu Pudeln, interessieren sich für Hab und Gut ihres Publikums – und sind vor allem spontan. So schnell, wie die zwei Kinderwagen für ein Rennen in Position gebracht sind, ist die Idee auch wieder vergessen. Das Baby um die Ecke guckt so nett.