Hilchenbach. . Rockmusik und Ballett – eine Mischung, die förmlich nach Kontrastprogramm auf der Bühne schreit. Und letztlich doch keins sein muss. Denn die Tanzhommage an Queen, die das Aalto Ballett Essen zum Auftakt von Kultur Pur zeigte, offenbarte, dass sich sehr formale Tanzelemente mit den experimentellen Stücken der Band zu einem harmonischen Miteinander vereinen lassen.

„We will rock you“ – der erste Titel sollte zum Programm werden. Ben Van Cauwenbergh inszenierte die Hommage in Episoden. Jedes Lied erhielt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Tänzer und der Zuschauer. Ob als Solo, pas de deux oder in der Gruppe, die Tänzer übersetzten die fröhlichen, fordernden, nachdenklichen und sehnsuchtsvollen Texte Freddie Mercurys in Bewegung, mal ganz klassisch auf der Spitze mal modern mit Jazzdance-Einflüssen. Hier und da zollten sie den überraschenden Wendungen, die es in vielen Liedern gibt, Tribut.

Theatrale Elemente

Ein Motorrad fuhr bei der Rock’n’Roll-Nummer „crazy little thing called love“ auf die Bühne, kurz darauf wirbelte ein Tänzer bei dem Lied mit einer großen Puppe vorbei und hatte die Lacher auf seiner Seite. Theatrale Elemente, wie der getanzte Beziehungsstreit bei „I want to break free“ verfolgte das zahlreiche Publikum ebenso amüsiert.

Doch letztendlich waren es wohl die besinnlichen Momente wie der pas de deux zweier Solisten bei „Who wants to live for ever“ und das zärtliche Miteinander einer Tänzerin und eines Tänzers bei „Love of my live“, die die vielen Gäste tiefer trafen.

Immer wieder nahmen die Tänzer den direkten Kontakt zur Rockgruppe auf, indem sie Bewegungsfolgen aus alten Queen-Musikvideos aufgriffen oder eigene Videos hinzufügten. Beide liefen parallel auf einer großen Leinwand. Ein Solist im typischen Freddie-Outfit reagierte auch auf einen Konzertausschnitt, bei dem der charismatische Frontmann ein Massenpublikum zum Mitsingen animiert.

Aus Tönen werden Sprünge

Im Ballett wurden die immer komplexer werdenden Tonfolgen zu Sprungkombinationen – von den Zuschauern gab es wie so oft Szenenapplaus. Eher ungewöhnlich für Ballett aber durchaus passend zur Veranstaltung war das rhythmische Mitklatschen bei vielen Stücken. Besonders laut wurde dieses, als Kreuztaler Tanzschülerinnen nach der Pause mit einer überarbeiteten „We will Rock you“-Version ihren sehenswerten Beitrag zu dem Spektakel lieferten.

Tanzhommage an Queen

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Mit „We are the Champions“ endete der Abend. Die Tänzer traten zurück und überließen einer Liveaufnahme von Freddie Mercury die Bühne. Stehende Ovationen im Großen Zelttheater.