Fellinghausen. Bereits 30.000 Menschen haben den Historischen Hauberg Fellinghausen besucht. 31 Tonnen Holzkohle aus dem Meiler und Lohe von 3400 Eichen.

Der Historische Hauberg Fellinghausen hat ein Infozentrum bekommen. Dr. Bernhard Kraft, Vorsteher der Waldgenossenschaft Fellinghausen, und Alfred Büdenbender, Vorsitzender des Fördervereins Historischer Hauberg begrüßten neben Landrat Andreas Müller auch Kreuztals stellvertretenden Bürgermeister Dieter Gebauer, Karl Peter Brendel, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, sowie Hartwig Dolgner von der Landesforstverwaltung. Dr. Bernhard Kraft gab einen Überblick über das Vorhaben, das schon lange Jahre gewünscht war.

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Die Waldgenossenschaft Fellinghausen und das Land Nordrhein-Westfalen sind seit 1991 Vertragspartner für das Projekt „Historischer Hauberg“. Auf einer Waldfläche von 24 Hektar wird die historische Haubergsbewirtschaftung demonstriert. Der Förderverein unterstützt seit seiner Gründung 2011 die Waldgenossenschaft bei den Haubergsarbeiten und der umweltpädagogischen Begleitung. Durch die Errichtung des Infozentrums auf dem Wanderparkplatz wird erstmals die Möglichkeit für eine witterungsunabhängige Information der Besucher geschaffen. Eine Lagerung und Präsentation von Arbeitsgeräten und Ausstellungsobjekten war bisher nicht möglich gewesen. Mit dem Pavillon ist auch erstmals eine sanitäre Einrichtung geschaffen worden. Auch ist ein barrierefreier Zugang gegeben.

Waldvorsteher Dr. Bernhard Kraft präsentiert die Broschüre zum 30-Jährigen.
Waldvorsteher Dr. Bernhard Kraft präsentiert die Broschüre zum 30-Jährigen. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Hauberg ist seit 2018 immaterielles Kulturerbe

Karl Peter Brendel von der NRW-Stiftung, die den allergrößten finanziellen Teil zugesteuert hat, betonte in seiner Begrüßung: „Die Haubergswirtschaft im Siegerland ist etwas ganz Besonderes und Teil der Identität in dieser Region.“ „Der Hauberg ist für viele in Siegen-Wittgenstein das, was für den Rheinländer der Karneval oder den Ostfriesen die Teekultur ist: Identität, ein Stück Heimat und gelebte Tradition“, sagte Landrat Andreas Müller. Ganze Generationen von Siegerländern und Wittgensteiner haben früher vom Hauberg gelebt, haben ihr ganzes Leben, ihre Sprache und ihre Gewohnheiten nach den Arbeiten im Hauberg ausgerichtet. Seit 2018 ist die Haubergswirtschaft offiziell immaterielles Kulturerbe, „ein echter Meilenstein für die Region“, so Landrat Müller.

Waldvorsteher Dr. Bernhard Kraft präsentiert die Broschüre zum 30-Jährigen.
Waldvorsteher Dr. Bernhard Kraft präsentiert die Broschüre zum 30-Jährigen. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

NRW-Stiftung fördert Infozentrum – sonntags geöffnet

Die Kosten des Infozentrums Hauberg betragen etwa 120.000 Euro, von denen die NRW-Stiftung 75.000 Euro übernommen hat. 25.000 Euro kamen vom Kreis Siegen-Wittgenstein sowie der Stadt Kreuztal, der Firma Toyota Keller und weiteren Unterstützern. Die bautechnische Planung und Genehmigung des Infozentrums wurde zudem maßgeblich durch das Hochbauamt der Stadt Kreuztal unterstützt. Eine Öffnung des Infozentrums soll von Anfang Mai bis Ende September an Sonntagen in der Zeit von 14 bis 17 Uhr erfolgen. Außerdem ist das Infozentrum geöffnet bei Führungen, Veranstaltungen und Projekten von Schulen und Kindergärten. Außerhalb der Öffnungszeiten können sich Besucher über außen angebrachte Schautafeln und aufgelegte Materialien informieren

Nach der Vertragsunterzeichnung freuten sich: Landrat Andreas Müller, Dr. Bernhard Kraft, Hartwig Dolgner (Wald und Holz), Karl Peter Brendel (NRW-Stiftung), Kreuztal stellvertretender Bürgermeister Dieter Gebauer und Fördervereinsvorsitzender Alfred Büdenbender (von links).
Nach der Vertragsunterzeichnung freuten sich: Landrat Andreas Müller, Dr. Bernhard Kraft, Hartwig Dolgner (Wald und Holz), Karl Peter Brendel (NRW-Stiftung), Kreuztal stellvertretender Bürgermeister Dieter Gebauer und Fördervereinsvorsitzender Alfred Büdenbender (von links). © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Vierter Vertrag verlängert Projekt Historischer Hauberg

Dr. Bernhard Kraft, Alfred Büdenbender und Hartwig Dolgner unterschrieben den öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Verlängerung des Projektes „Historischer Hauberg Fellinghausen“, mit dem die Zukunft für weitere Jahre gesichert ist. Der erste Vertrag wurde 1991 für zehn Jahre abgeschlossen, Verlängerungen erfolgten 2001 und 2013. Bisher wurden mehr als 10.500 Schanzen gebunden und von mehr als 3.400 Eichen Lohe geschält. Beim Abbrennen von 29 Haubergsmeilern wurde 31.000 Kilo Holzkohle erzeugt, die in 3.500 Säcke verpackt und verkauft wurden. Mit dem Lateneofen wurden 16 Verhüttungsversuche unternommen. Auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern wurden Buchweizen und Haubergsroggen angebaut. An 936 registrierten Führungen/Exkursionen von Schulen, Vereinen, Wissenschaftlern und weiteren Personengruppen nahmen insgesamt etwa 30.000 Personen teil. 27 Faltblätter, Broschüren, Plakate, Infotafeln und Filme über den Hauberg erstellt.

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