Fellinghausen. Siegerländer Waldbewirtschaftung kindgerecht aufbereitet: Kreuztal hat einen touristischen Anziehungspunkt, freut sich Bürgermeister Walter Kiß.
Richtig interessant wird es im Hauberg eigentlich erst, wenn jemand erklärt, was da eigentlich passiert. Denn auch, wenn gerade nichts zu sehen ist – im Hauberg ist immer etwas los. Durch den historischen Hauberg Fellinghausen führt jetzt mit dem neuen Haubergspfad ein Weg, der genau das veranschaulicht: Auf Schautafeln werden die Informationen präsentiert, die gewöhnlich im Rahmen von Führungen an die Besucher weitergegeben werden, „um besser zu verstehen, was man im Vorbeilaufen so nicht mitbekommt“, sagt Waldvorsteher Dr. Bernhard Kraft.
Der Haubergspfad ist ein Gemeinschaftsprojekt der Waldgenossenschaft, des Fördervereins und der Stadt Kreuztal. Denn der historische Hauberg ist ein Publikumsmagnet. Etwa 40 Führungen gibt es pro Jahr, Tendenz steigend. Viele Schulklassen kommen nach Fellinghausen, um zu lernen, aber auch, um kräftig mit anzupacken.
Vorbildliches Engagement der Ehrenamtlichen
An kaum einem anderen Ort werde die nachhaltige, genossenschaftliche Waldbewirtschaftung, die das Siegerland über Jahrzehnte und Jahrhunderte prägte und die als nationales Kulturerbe geadelt wurde, so anschaulich gezeigt wie in Fellinghausen, sagte Bürgermeister Walter Kiß bei der offiziellen Eröffnung des Haubergspfads.
Der große Einsatz der Ehrenamtlichen, die vielen Aktivitäten wie Kinder-Ferienaktionen zum Bau eines Kohlenmeilers oder der jüngst geglückte Verhüttungsversuch zur Eisengewinnung wie in der Keltenzeit, sich kümmern, pflegen, präsentieren – das alles sei ziemlich beeindruckend, findet Kiß.
Führungen anmelden
Der historische Hauberg im Wald oberhalb von Fellinghausen ist über die Luisenstraße zu erreichen; dort gibt es am Ende einen Wanderparkplatz.
Führungen können über den Förderverein historischer Hauberg Fellinghausen (FHHF) beim Vorsitzenden Ulrich Gießelmann gebucht werden. Die Führungen werden von Förstern oder kundigen Mitgliedern des Vereins durchgeführt.
Kontakt per Mail:
Nachhaltigkeit aktueller denn je
Und damit sei es gut für Kreuztal. „Wichtig für unsere öffentliche Wahrnehmung“, sagt Kiß. Seit 1991 werden im historischen Hauberg Fellinghausen immer neue Ideen und Projekte entwickelt, der Haubergspfad ist nun „das neueste Kind“, wie es Waldvorsteher Kraft ausdrückt. Kreuztal als sonst eher von der Wirtschaft geprägte Kommune könne stolz darauf sein, auch einen touristischen Anziehungspunkt vorweisen zu können.
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Der Nachhaltigkeitsgedanke, seit jeher wesentliches Grundprinzip der Haubergswirtschaft, sei zur Zeit aktueller denn je. Immer mehr bewege Nachhaltigkeit auch Politik und Verwaltung, wenn es um die Gestaltung der Zukunft gehe.
Aufgaben und Rätsel entlang des Wegs
Für den Haubergspfad habe es einiges an Vorbereitungen benötigt, sagt Kiß. „In Konzept und Umsetzung steckt mehr Arbeit, als man glaubt.“ Nachdem Waldgenossenschaft und Förderverein an die Stadt herangetreten waren, wurde das Konzept entwickelt, Schilder und Wegweiser gestaltet und produziert.
Das alles mit besonderem Blick auf kleine Besucher. Sechs von zwölf Tafeln, zum Beispiel zum Schanzen machen (Astbündel binden) oder Brasebrö (Verbrennen der Grassoden), sind für Kinder konzipiert, neben einfach und anschaulich aufbereiteten Informationen gibt es darauf auch kleinere Aufgaben und Rätsel, die entlang der Stationen durch den Hauberg gelöst werden können. „Das war uns ein besonderes Anliegen“, sagt Dr. Bernhard Kraft, denn es kommen auch viele Familien nach Fellinghausen, das sehe er häufig sonntags. Die freuen sich über das schöne Grün – nun gibt es eben noch mehr zu entdecken.
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